Bachelorarbeit, 2017
51 Seiten, Note: 1,0
Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...)
Diese Arbeit befasst sich mit der ästhetischen Betrachtung des Schachspiels und greift dazu auf den Agentiellen Realismus von Karen Barad zurück. Das Ziel ist es, die traditionelle erkenntnistheoretische Sichtweise des Schachspiels als passives Objekt, das von einem Subjekt betrachtet wird, zu überwinden und eine performative Ästhetik zu etablieren, die das Schachspiel als handelndes Agens betrachtet. Dabei wird untersucht, wie das Schachspiel Subjekte und Schachstellungen konstituiert und welche Materialisierungsprozesse im Spiel stattfinden.
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Wie materialisiert sich das Schachspiel? Welche Räume und welche Zeiten bringt es hervor? Welche Subjekte und welche Objekte erzeugt es? Sie führt die traditionelle Schachästhetik des 20. Jahrhunderts aus und kritisiert deren einseitige Betrachtung des Schachspiels als passives Objekt. Anschließend wird der Agentielle Realismus von Karen Barad vorgestellt, der als Grundlage für die performative Ästhetik des Schachspiels dient.
Kapitel 2 stellt die grundlegenden Annahmen des Agentiellen Realismus vor und erklärt, wie dieser für die ästhetische Beschreibung des Schachspiels relevant ist. Das Schachspiel wird als Apparat mit offenen Grenzen betrachtet, der verschiedene Phänomene materialisiert, wie Spielregeln, Partien, Spieler_Innen-Subjekte, Kunstwerke und Schachliteratur.
Kapitel 3 untersucht die Subjektkonstitution im Schachspiel und analysiert, wie das Schachspiel Subjekte konstituiert. Dabei wird die Rolle des Spielers als Subjekt, der durch das Spiel geformt wird, und die gespaltene Natur des Subjekts im Schachspiel behandelt.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Art, wie das Schachspiel betrachtet wird. Es wird untersucht, wie das Schachspiel einen bestimmten Blick auf die Welt erzeugt und welche Erfahrungen es im Spielraum möglich macht.
Kapitel 5 befasst sich mit den historischen Rhythmen des Schachspiels und zeigt, wie sich das Schachspiel im Laufe der Zeit verändert hat. Es werden die Regeländerungen im 15. Jahrhundert, die Verlangsamungen des Spiels im 19. Jahrhundert und die Einführung der Schachuhr behandelt.
Kapitel 6 beleuchtet das Schachspiel als Wissenschaft und analysiert die Eröffnungstheorien als ein Beispiel für wissenschaftliche Ansätze im Schach.
Kapitel 7 widmet sich dem Schachspiel als Kunst und betrachtet das Werk von Marcel Duchamp als Beispiel dafür, wie Schach als Kunstform verwendet werden kann. Es werden die hypermoderne Schachschule und das Zusammenspiel von Postmoderne und Hypermoderne im Schachspiel erörtert.
Agentieller Realismus, Ästhetik, Schachspiel, Apparat, Subjektkonstitution, Materialisierung, performative Ästhetik, historische Rhythmen, Eröffnungstheorien, Schach als Kunst, Marcel Duchamp.
Der GRIN Verlag hat sich seit 1998 auf die Veröffentlichung akademischer eBooks und Bücher spezialisiert. Der GRIN Verlag steht damit als erstes Unternehmen für User Generated Quality Content. Die Verlagsseiten GRIN.com, Hausarbeiten.de und Diplomarbeiten24 bieten für Hochschullehrer, Absolventen und Studenten die ideale Plattform, wissenschaftliche Texte wie Hausarbeiten, Referate, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten, Diplomarbeiten, Dissertationen und wissenschaftliche Aufsätze einem breiten Publikum zu präsentieren.
Kostenfreie Veröffentlichung: Hausarbeit, Bachelorarbeit, Diplomarbeit, Dissertation, Masterarbeit, Interpretation oder Referat jetzt veröffentlichen!
Kommentare