Masterarbeit, 2012
121 Seiten, Note: 1,3
Diese Masterarbeit untersucht die Prosatheorie Arno Schmidts, die sogenannten "Berechnungen", und ihre literarische Umsetzung im Werk der 1950er Jahre. Ziel der Arbeit ist es, die Entstehung, die wichtigsten Elemente und die literarische Relevanz dieser Theorie zu analysieren.
Die Einleitung stellt Arno Schmidt als herausragenden Autor der Moderne vor und beleuchtet die Kritik an seinem Werk, insbesondere im Hinblick auf seine Sprache und Form. Die Arbeit konzentriert sich auf die "Berechnungen" als zentrale Grundlage seiner Prosa und ihre Auswirkungen auf die Werke der 1950er Jahre.
Kapitel 2 analysiert die Prosatheorie der "Berechnungen". Es werden die einzelnen Essays (B0, BI, BII, BIII) und ihre Entstehungsgeschichte betrachtet, sowie die Hauptthemen der Theorie wie neue Prosaformen, Sprache, Stil und Fabel erläutert. Die "Berechnungen" werden als Poetologie zusammengefasst, die durch den Anspruch auf Objektivität und Präzision gekennzeichnet ist.
Kapitel 3 widmet sich der Sprache und dem Stil Arno Schmidts. Es wird gezeigt, dass die Dehydrierung der Sprache, die Inszenierung von Mündlichkeit und die Visualisierung als zentrale Merkmale seiner Prosa gelten. Diese Merkmale werden anhand der Erzählung "Seelandschaft mit Pocahontas" im Detail analysiert, sowie die Verwendung von Neologismen, Komposita, Ableitungen, Phonetisierung, Interpunktion und Typografie untersucht.
Kapitel 4 betrachtet die Fabel als Grundlage der Schmidtschen Prosa. Es wird die Bedeutung der Zeitkritik in seinen Werken und die Absage an den "epischen Fluss" beleuchtet. Der realistische Anspruch seiner Prosa wird anhand des Konzepts der "präzisen Abbildung" erläutert.
Kapitel 5 stellt die vier neuen Prosaformen, die Arno Schmidt in den "Berechnungen" vorstellt, vor. Es werden die theoretischen Grundlagen des Fotoalbums, des Musivischen Daseins, des Längeren Gedankenspiels und des Traums analysiert.
Kapitel 6 untersucht die literarische Umsetzung der Prosaformen. Es werden die Erzählungen "Seelandschaft mit Pocahontas", "Aus dem Leben eines Fauns" und "Kaff auch Mare Crisium" als Beispiele für die Realisierung des Fotoalbums, des Musivischen Daseins und des Längeren Gedankenspiels betrachtet. Die Umsetzung der vierten Prosaform "Traum" im Werk Arno Schmidts bleibt ungeklärt.
Kapitel 7 diskutiert die Kritik an der Theorie der "Berechnungen" und ihrer literarischen Umsetzung. Es werden die häufigsten Kritikpunkte, wie die Ungenauigkeit der Begriffsverwendung, die Frage der Objektivität und die mangelnde Innovation der Prosaformen, beleuchtet.
Das Fazit zieht eine Bilanz der Analyse und diskutiert die Bedeutung der "Berechnungen" für das Werk Arno Schmidts. Es wird festgestellt, dass die Theorie zwar nicht ausreicht, um das gesamte Prosawerk Schmidts zu erklären, aber dennoch einen wichtigen Zugang zu den Werken der 1950er Jahre bietet. Die Arbeit betont den innovativen Charakter von Schmidts Prosa und ihre einzigartige Verbindung von Sprache, Stil und Typografie.
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