Diplomarbeit, 2019
69 Seiten, Note: 1
1. Einleitung
2. Forschungsfrage
2.1 These 1
2.2 These 2
3. Methode
3.1 Die Rezeptemappe
3.2 Fragebogen
4. Ergebnisse
4.1 Anzahl, Alter und Geschlecht
4.2 Nahrungsmittelunverträglichkeiten
4.3 Frühstückssituation vor der Studienteilnahme
4.4 Umsetzung
4.5 Wohlbefinden
4.5.1 Schlaf
4.5.2 Energielevel
4.5.3 Emotionale Ausgeglichenheit
4.5.4 Wärme-, Kälteempfinden
4.5.5 Verdauung
4.5.6 Appetit und Durst
4.5.7 Haut, Nägel, Augen, Kopf
4.5.8 Konzentration
4.5.9 Infektanfälligkeit
5. Zusammenfassung und Conclusio
5.1 These 1
5.2 These 2
5.3 Conclusio
Literatur
Anhang
Rezeptemappe
Wirkung der Lebensmittel aus Sicht der TCM
Fragebogen Muster
Nicht nur in meinem Beruf als Sozialpädagogin in einer Kindergruppe, sondern vor allem als Mutter von drei Kindern bin ich tagtäglich mit dem Thema Kinderernährung konfrontiert.
Für mich selbst nach den Kriterien der TCM zu kochen ist eine Sache, für Kinder Essen zuzubereiten, das den Fünf Elementen entspricht und den Kindern auch schmeckt, eine andere. Meine Kinder sind acht, fünf und drei Jahre alt. Die drei könnten von Konstitution, Persönlichkeit und Essensvorliebe nicht verschiedener sein und so ist es oft nicht ganz leicht, Mahlzeiten zuzubereiten, die allen drei schmecken und auch gut tun.
Gerade im Vergleich mit anderen Kindern im Kindergarten, aber auch in meiner Arbeit sehe ich, und bin überzeugt davon, dass ein warmes, gekochtes Frühstück für jeden Menschen und vor allem für jedes Kind von enormer Bedeutung ist.
Da sich die Mitte erst etwa ab dem 7. Lebensjahr vollkommen entwickelt hat, ist es bis zu diesem Alter so wichtig, die Verdauung bestmöglich zu unterstützen. Gerade im Kleinkindalter werden durch ungesunde Ernährung Grundsteine für spätere Erkrankungen gelegt. Leider fehlt gerade bei uns im Westen oft das Wissen, was „gesunde“ und „ungesunde“ Ernährung ist, und es wird dabei oft der Werbung vertraut, die vorgibt zu wissen, was Kinder brauchen.
In meinem zukünftigen Beruf als Ernährungsberaterin nach der Traditionellen Chinesischen Medizin, im Folgenden TCM genannt, habe ich mir als Ziel gesetzt, mit Kindern zu arbeiten. Ich möchte auch Eltern dahingehend sensibilisieren, welche Ernährung ihre Kinder brauchen, was ihre Verdauung stärkt und welche Lebensmittel und Zubereitungsarten ihrer Entwicklung schaden.
Deshalb war mein Diplomarbeitsthema auch schnell gefunden. Da es keine wissenschaftlich fundierte Studie diesbezüglich gibt, habe ich mich dazu entschieden, der Frage nachzugehen, inwiefern ein warmes, gekochtes Frühstück die Mitte von Kindern im Kindergartenalter stärkt.
Dies geschieht in Form dieser von mir durchgeführten empirischen Studie, die über einen Beobachtungszeitraum von drei Wochen stattfindet. Zur Erstellung aller zur Studie benötigten Unterlagen verwende ich Literatur in Form von Büchern, Skripten und Internetseiten.
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit und sprachlichen Vereinfachung wird in der vorliegenden Diplomarbeit die gewohnte männliche Sprachform bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen verwendet. Dies impliziert jedoch keine Benachteiligung des weiblichen Geschlechts.
„Wie beeinflusst tägliches warmes, gekochtes Frühstück das Wohlbefinden von Kindern im Kindergartenalter?“ – dieser Frage und allen damit zusammenhängenden Resultaten möchte ich in meiner Arbeit nachgehen. Daraus ergeben sich 2 Thesen, die in der Studie hinterfragt werden:
Wa rmes, gekochtes Frühstück steigert das Wohlbefinden der Kinder.
Nicht nur die Verdauung, sondern auch die Infektanfälligkeit, die Schlafqualität, das Energielevel, das Hautbild, etwaige Nahrungsmittelunverträglichkeiten sowie die Psyche werden beobachtet, um mögliche Veränderungen festzustellen. Denn die Stärkung der Mitte, des Verdauungsapparates und somit des Erdelementes beeinflusst auch alle anderen Elemente, das heißt alle Vorgänge im menschlichen Organismus. Ein wesentlicher Bestandteil der Ernährung nach der TCM ist das warme, gekochte Frühstück. Es liefert nach der Organuhr zur Höchstzeit des Magens auf optimale, bekömmliche Art und Weise nachgeburtliches Qi, wärmt, spendet Säfte und baut Yin auf.
Es ist möglich, innerhalb von drei Wochen eine Umstellung der Frühstücksgewohnheiten von Kindern umzusetzen.
Denn weiters stellt sich die Frage, ob es überhaupt möglich ist, Essensgewohnheiten, die sich seit Jahren manifestiert haben, innerhalb dieses Zeitraumes umzustellen. Im Gegensatz zur chinesischen Ernährungslehre ist das typische Frühstück bei uns im Westen oft wenig ausgeglichen und vor allem nicht Qi und Säfte spendend. Oftmals wird auf das Frühstück auch gänzlich verzichtet. Doch unabhängig von den bisherigen Essensgewohnheiten gewöhnt sich der Körper nur langsam an neue Geschmäcker und gerade Kinder stehen unbekannten Lebensmitteln, wie Gewürzen oder Getreidesorten, und Zubereitungsarten die sie nicht kennen, skeptisch gegenüber.
Um diese Thesen zu hinterfragen, habe ich mich dazu entschieden, eine empirische Studie durchzuführen. Anhand eines Elternbriefes, den ich im Kindergarten Oberwölbling sowie in der Kindergruppe „Valerie“ in Großrust austeile, suche ich Eltern von mindestens 20 Kindern zwischen zwei und sechs Jahren. Diese sollen sich dazu bereit erklären, das Frühstück ihrer Kinder von gar keinem oder kaltem, nicht gekochtem Essen auf Warmes, Gekochtes umzustellen. Das geschieht während einer Zeitspanne von drei Wochen im Jänner 2019, in der die Probanden gebeten werden, einfache Rezepte umzusetzen und ihren Kindern als Frühstück anzubieten. Die Eltern sollen mögliche Veränderungen des Wohlbefindens und Verhaltens der Kinder beobachten und anhand eines von mir erstellten Fragebogens festhalten. Um Ergebnisse festzustellen, werte ich den Fragebogen im Anschluss an die Frühstücksumstellung aus und halte diese in meiner Arbeit fest. Um Daten der Teilnehmer erhalten und auswerten zu dürfen, bedarf es einer Datenschutzerklärung, unterschrieben von den Eltern der an der Studie teilnehmenden Kinder. Weiters werden alle Angaben der Fragebögen anonym behandelt.
Für die Umsetzung der Studie bekommen alle teilnehmenden Familien eine Rezeptemappe (siehe Anhang) zur Verfügung gestellt. Diese beinhaltet 21 von mir erstellte Frühstücksrezepte, zwölf süße und neun pikante. Alle Rezepte sind leicht zuzubereiten, entsprechen den Kriterien der 5-Elemente-Küche der TCM und sind speziell auf die Bedürfnisse von Kindern im Kindergartenalter ausgerichtet. Das bedeutet: Jedes Rezept besteht aus hauptsächlich thermisch neutralen Lebensmitteln, warme und kühlende Zutaten kommen weniger vor und thermisch kalte sowie heiße sind die Ausnahme. Insgesamt ist die Thermik der Gerichte meist neutral bis warm. Der Hauptgeschmack ist süß um zu nähren und die Entwicklung der Verdauung zu unterstützen sowie das Verlangen nach Süßem zu stillen.
Um die Mahlzeiten für die Kindergartenkinder möglichst bekömmlich zu gestalten, kommen die Rezepte mit möglichst wenig Zutaten aus. Diese wirken hauptsächlich Yin nährend, sanft befeuchtend, Säfte spendend, Blut aufbauend, die Mitte wärmend, die Verdauung stärkend, harmonisierend aber auch Qi tonisierend. Einzelne Lebensmittel transformieren Schleim, leiten Feuchtigkeit aus oder kühlen.
Bei der Wahl aller Lebensmittel habe ich nach Möglichkeit auf Regionalität geachtet, exotische Zutaten werden so weit wie möglich vermieden. Ebenso sind die Rezepte saisonal angepasst und somit für die kalte Jahreszeit geeignet. Hauptbestandteile der Gerichte sind verschiedene Getreide, Gemüse- und Obstsorten, Nüsse und Samen. Verfeinert werden die Mahlzeiten durch genügend Gewürze und Kräuter. Außerdem wird auf eine gute Fettzufuhr geachtet. Auch Hülsenfrüchte, tierische Produkte sowie Getreidemilch und wenig Süßungsmittel kommen vor.
Jedes Rezept enthält zumindest eine Zutat aus jedem Element. Ich führe dazu jedoch immer Alternativen an, falls einzelne Lebensmittel wie Gewürze, Getreidesorten etc. nicht schmecken oder nicht vertragen werden. Wichtig ist allerdings, dass jedes Element und somit Bezug zu jedem Organ vorhanden ist.
Die Zubereitungsart der Gerichte ist meist yinig, da Suppen, Kompotte, Muse, Breie, Eintöpfe und so weiter gekocht werden. Auf ein Im-Kreis-Kochen habe ich bewusst verzichtet, da die Zubereitung für die Eltern so einfach wie möglich gehalten werden soll. Um in der Früh Zeit zu sparen, sind fast alle Rezepte dazu geeignet, sie am Vorabend zu kochen und morgens nur noch aufzuwärmen, beziehungsweise um größere Mengen zuzubereiten und im Kühlschrank aufzubewahren. In der Mappe sind alle Angaben für etwa zwei Portionen berechnet.
Weiters bekommen die Probanden eine Liste aller in der Rezeptemappe vorkommenden Lebensmittel (siehe Anhang) inklusive Elementzuordnung, Thermik und Wirkung aus Sicht der TCM, aus der sie genauere Informationen entnehmen können.
Jedes Rezept steht auf einer eigenen Seite und wird durch eine Einkaufsliste, seine Wirkungen nach der TCM sowie ein Bild ergänzt.
Für die Teilnahme an der Studie ist es nicht wichtig, dass alle 21 Rezepte gekocht werden, sondern dass möglichst jeden Tag warm und gekocht gefrühstückt wird. Es ist erlaubt, nur einige Lieblingsrezepte auszuwählen und diese immer wieder zu kochen. Nach Belieben können Gerichte auch kombiniert werden, wie etwa Polentapudding mit Birnen-Dattel-Kompott oder Porridge mit Apfel-Maroni-Mus.
Zeitgleich mit der Rezeptemappe bekommt jede Familie pro teilnehmendem Kind einen Fragebogen (siehe Anhang), der aus vier Seiten besteht. Der Fragebogen enthält sowohl offene als auch geschlossene Fragen, kategorisiert in drei Punkte. Die Eltern werden gebeten, die Fragen unter Punkt 1 und Punkt 2 vor der Ernährungsumstellung und die Fragen unter Punkt 3 danach, möglichst zutreffend auszufüllen. Alle Angaben werden anonym ausgewertet. Geschlossene Fragen werden im Anschluss mittels deskriptiver Statistik ausgewertet, offene Fragen werte ich nach Erhalt der ausgefüllten Fragebögen nach der Methode nach Mayring aus. Bei dieser qualitativen Analysemethode werden Daten einer Befragung inhaltlich kategorisiert und anschließend ausgewertet.
(vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Qualitative_Inhaltsanalyse, Stand: 28.2.2019)
Inhaltlich betrachtet besteht der Fragebogen aus allgemeinen Fragen zu Alter, Geschlecht und möglichen bekannten Nahrungsmittelunverträglichkeiten des Kindes.
Weiters werden die Eltern gebeten, genaue Angaben über die derzeitige Frühstückssituation vor dem Kindergarten zu machen.
Auch Fragen zur Rezeptemappe und deren Umsetzung sind im Fragebogen enthalten. Dabei sollen die Eltern beschreiben, wie oft es möglich war, morgens eines der Rezepte zu kochen, welche Gründe es gab, wenn nicht gekocht wurde, wie viele verschiedene Rezepte ausprobiert wurden und ob es Lieblingsrezepte gab. Außerdem wird nach der Akzeptanz der gekochten Speisen durch die Kinder gefragt. Wurden sie angenommen, nur gekostet oder gar verweigert. Daran anknüpfend interessiert auch, ob süße oder pikante Gerichte bevorzugt wurden und ob es generell geschmeckt hat.
Der Großteil des Fragebogens besteht aus Aussagen, bei denen die Eltern ankreuzen sollen, wie sehr diese auf ihr Kind zutreffen (von 1 = trifft sehr zu, bis 5 = trifft nicht zu). Dieser Teil ist im Fragebogen doppelt enthalten und soll sowohl vor, als auch nach der Ernährungsumstellung ausgefüllt werden um mögliche Veränderungen festzustellen. Die Aussagen betreffen hierbei das Schlafverhalten, das Energielevel, den Bewegungsdrang, Hitze- oder Kälteempfinden, die emotionale Ausgeglichenheit, den Stuhlgang, den Appetit, die Verdauung, das Hautbild, die Konzentrationsfähigkeit, mögliche Schmerzen und die Infektanfälligkeit.
Insgesamt haben sich 29 Familien mit 35 Kindern für die Teilnahme an der Studie gemeldet. Davon kann es bei fünf Kindern aus diversen Gründen (spontan verreist, doch nicht mitgemacht, Fragebogen nicht vollständig ausgefüllt) zu keiner Auswertung kommen. Zu berücksichtigen ist die Jahreszeit, in der die Studie durchgeführt wird. Gerade im Kindergarten treten im Januar vermehrt Krankheitsfälle auf. Dass zwei Kinder während der Studie krank wurden (Feuchtblattern sowie grippaler Infekt), muss also nicht in Zusammenhang mit der Ernährungsumstellung stehen.
Die Anzahl der gültigen Probanden liegt also bei 30 Kindern, davon 17 Mädchen und 13 Buben. Sieben der teilnehmenden Kinder sind zwei Jahre alt, drei Kinder sind drei Jahre alt, die Anzahl der Vierjährigen beträgt fünf, sechs der Probanden sind fünf Jahre alt und neun, und somit die meisten der Teilnehmer, zählen zu den Sechsjährigen. Die Anzahl der ausgewerteten Fragebögen bezüglich des Wohlbefindens unter Punkt 4.4 beträgt 28. Die erkrankten Probanden werden in diese Auswertung nicht mit einbezogen, da eine mögliche Besserung oder Verschlechterung des Wohlbefindens auf die Krankheit und somit nicht auf die Ernährungsumstellung zurückzuführen ist.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Eltern von 5 Probanden geben zu Beginn der Studie an, dass ihre Kinder unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten leiden oder zumindest der Verdacht besteht. Dies betrifft Kinder im Alter von 4, 5 und 6 Jahren. Histaminintoleranz, Glutenunverträglichkeit, und Unverträglichkeit von pasteurisierter Kuhmilch, Casein und Zitronensäure werden hier genannt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Weiters wurden die Eltern gebeten, die bisherige Frühstückssituation ihrer Kinder zu beschreiben. Unter anderem ob das Kind vor dem Kindergarten frühstückt und wenn ja was und wie viel es isst und/oder trinkt.
Alle Eltern gaben an, dass ihr Kind/ihre Kinder vor dem Kindergarten etwas zu sich nimmt/nehmen. 67% der Teilnehmenden essen und trinken demnach morgens, 6% trinken in der Früh, essen aber nichts und bei 27% wird morgens auf das Trinken verzichtet, nicht aber auf das Essen. Bei 69% des angegebenen Frühstücks handelt es sich hauptsächlich um nicht gekochtes Essen, 31% der Kinder essen morgens zumindest hin und wieder eine gekochte Mahlzeit. Ein weiteres Ergebnis der Analyse der bisherigen Frühstücksgewohnheiten ist, dass zehn der teilnehmenden Kinder aus Sicht der Eltern zu wenig essen. Diese Angaben sind hierbei unabhängig von Alter und Geschlecht der Probanden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bei der Analyse des Frühstücks der Kindergartenkinder wurden die Angaben der Eltern kategorisiert und wie folgt ausgewertet. Müsli oder Cornflakes mit Milch oder Joghurt ist mit 24% das Lieblingsfrühstück der Probanden. Aber auch ein Brei oder Porridge (Haferflocken, Hirse, Grieß, Polenta) mit Obst, gedünstetem Gemüse, Nüssen und Trockenfrüchten sind beliebt und kommen zu 18% morgens auf den Tisch. Zu 17% bestehen die servierten Mahlzeiten aus einem Gebäck (Brot, Weckerl, Semmerl, Toastbrot) mit süßem Belag wie Marmelade oder Honig. Ein Gebäck mit Butter oder pikantem Belag (Wurst, Speck, Käse, Frischkäse, Aufstrich) machen 8% des Frühstücks aus. Weiters kam ich zu dem Ergebnis, dass rohes Obst (Apfel, Banane, Weintrauben, Melone) und rohes Gemüse (Gurke, Paprika, Karotte) mit 9% gleich häufig wie Striezel oder Kuchen gegessen werden. Zu 5% besteht das Frühstück der Kindergartenkinder aus Eierspeis, Spiegelei oder weichem Ei, zu 4% aus Obstmus oder Kompott. Milchschnitte und Honigbananen kommen ebenso auf den Frühstückstisch und machen 3% aus.
Alle Eltern der morgens essenden Kinder gaben mindestens zwei verschiedene Gerichte als Frühstück an.
Aus der Umfrage ergibt sich weiters, dass das Hauptgetränk der 2- bis 6-Jährigen morgens mit 28% Kakao ist. Früchte- oder Kräutertee ist mit 17% das zweitbeliebteste Getränk in der Früh. Kaltes Wasser wird morgens bei 13% getrunken und warmes Wasser bei 4%. Saft (Himbeersaft, frisch gepresster Orangensaft und Ähnliches) kommt bei 9% der Probanden auf den Tisch und die restlichen 9% machen Getreidemilch, Vanillemilch, Kuhmilch und Muttermilch aus. 20% der Kinder trinken gar nichts in der Früh.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Nach Kategorien unterteilt sollten die Eltern angeben, an wie vielen Tagen in den drei Wochen es möglich war, ihrem Kind/ihren Kindern morgens ein warmes, gekochtes Essen anzubieten. 15 Eltern gaben an, an 17 bis 21 Tagen ein entsprechendes Frühstück gekocht zu haben. An 13 bis 16 Tagen haben sechs Eltern ein Rezept aus der Rezeptemappe probiert und acht Eltern an neun bis zwölf Tagen. Eine Familie gab an, an fünf bis acht Tagen gekocht zu haben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wenn es an der Umsetzung scheiterte, lag dies zu 29% am Zeitmanagement (zu wenig Zeit am Morgen, zu spät aufgestanden oder eine zu stressige Situation am Morgen). Zu 18% war der Grund für eine fehlende Umsetzung die Verweigerung des Kindes zu kosten. Es wollte entweder nur das Gewohnte frühstücken oder nichts Warmes essen. Als weiterer Grund für ein Auslassen eines warmen, gekochten Frühstücks, wurde zu 18% das auswärts frühstücken des Kindes genannt (meistens wurden hier das Übernachten bei den Großeltern angegeben). Dass das Kind nicht gefrühstückt hat, weil es morgens keinen Hunger hat (zu 18%) oder weil es krank war (zu 3%) sind ebenso Ursachen weshalb das warme, gekochte Frühstück nicht gekocht beziehungsweise gegessen werden konnte. Zu 15% wurden sonstige Ursachen (Hotelaufenthalt, ein Geburtstagsfrühstück, fehlende Zutaten für ein Rezept, Ausnahme am Wochenende) genannt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Im Schnitt wurden pro Familie 8,71 verschiedene Frühstücksrezepte aus der Mappe ausprobiert. Als Lieblingsrezepte der Kinder genannt wurden (in absteigender Reihenfolge): Grießkoch, Mandelpancakes, Porridge und Birnen-Dattel-Kompott, Karamellbananen, Eierspeis und Schinkenpalatschinken, Apfel-Maroni-Mus, Schoko- Bananen-Pancakes und Bratobst, Kokos-Weichsel-Milchreis und Ham and Eggs. Jeweils einmal als Lieblingsspeise wurden Gemüsesuppe, Mais-Muffins, Polentapudding und Süßkartoffel-Curry angegeben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Eltern gaben an, dass 87% der Kinder das gekochte, warme Frühstück meistens gekostet haben, 10% der Kinder haben sich geweigert zu kosten und 3% haben manche Gerichte gekostet und manche nicht. Alter und Geschlecht beeinflussen dieses Verhalten nicht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Zu 50% haben den Kindern die Gerichte großteils geschmeckt, 20% haben das Frühstück eher nicht gemocht und 30% haben unterschiedlich darauf reagiert. Hierbei ist erwähnenswert, dass Buben das Essen besser geschmeckt hat und Mädchen weniger experimentierfreudig waren. 76,92% der männlichen Probanden mochten das gekochte, warme Frühstück, 15,38% hingegen nicht und 7,69% reagierten unterschiedlich. Während 29,41% der weiblichen Teilnehmer die meisten Gerichte geschmeckt haben, 23,53% eher nicht und mit 47,06% hat der Großteil der Mädchen laut ihren Eltern das Essen unterschiedlich gerne angenommen. Inwiefern das Alter in diesem Punkt eine Rolle spielt, kann aus dem Ergebnis nicht aussagekräftig beurteilt werden.
Weiters wurde verglichen, wie das Frühstücksverhalten vor den drei Wochen Einfluss darauf hat, ob das gekochte, warme Essen schmeckt oder nicht. Kinder, die schon warmes Frühstück kannten, sowie Kinder, die eine größere Auswahl an verschiedenen Frühstückvarianten bekamen, haben die Rezepte aus der Rezeptemappe eher positiv aufgenommen. Diejenigen, die vor der Studie wenig gefrühstückt oder nur getrunken und thermisch Kaltes wie Cornflakes, Müsli, Milch, Joghurt, Milchschnitte und Ähnliches zu sich genommen haben, mochten die Mahlzeiten aus der Mappe eher nicht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Weiters lässt sich feststellen, dass 67% der Probanden süße Gerichte bevorzugten, während mit 6% nur einige weibliche Probanden eine Vorliebe für pikante Speisen zeigten. 27% (7 männliche Teilnehmer und eine weibliche Teilnehmerin) mochten sowohl die süßen als auch die pikanten Mahlzeiten gleichermaßen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Im Folgenden werden die Fragebögen von 28 Probanden ausgewertet. Zwei der 30 Teilnehmer sind während des Beobachtungszeitraums an Feuchtblattern oder grippalem Infekt erkrankt. Deshalb wird davon ausgegangen, dass eine Veränderung des Befindens auf die Krankheit und nicht auf die Ernährungsumstellung zurückzuführen ist. Eine Berücksichtigung dieser Probanden würde die Ergebnisse der Studie verfälschen.
Zu 27 Aussagen über das Wohlbefinden des Kindes sollten die Eltern einmal vor der Ernährungsumstellung und einmal nach den drei Wochen ankreuzen, wie sehr diese auf ihr Kind zutreffen. Es gab jeweils fünf Abstufungen, wobei 1 bedeutet, diese Aussage trifft sehr zu, und 5, dass die Aussage gar nicht zutrifft.
Die Angaben wurden statistisch ausgewertet und mögliche Veränderungen des Wohlbefindens der 28 Teilnehmer innerhalb der drei Wochen im Durchschnitt festgestellt. Weiters wird erforscht, ob es einen Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Teilnehmern gibt und inwiefern die Häufigkeit der Umsetzung des warmen, gekochten Frühstücks eine Rolle spielt. Ausgegangen wird hierbei von 16 weiblichen und zwölf männlichen Probanden, die in verschiedene Kategorien eingeteilt wurden: 15 Probanden, die an 17-21 Tagen ein warmes, gekochtes Frühstück bekamen (Kategorie 1), sechs Kinder, die an 13-16 Tagen (Kategorie 2) und sieben Kinder, die an 9-12 Tagen (Kategorie 3) morgens eine Mahlzeit aus der Rezeptemappe aßen.
Zur Aussage „Mein Kind schläft leicht ein“, gaben die Eltern auf einer Skala von 1 bis 5 durchschnittlich zwischen 2,25 (männliche Teilnehmer) und 2,67 (Teilnehmer der Kategorie 2) an. Nach den drei Wochen der Ernährungsumstellung haben sich diese Werte insgesamt um 0,21 gebessert. Die größte Veränderung betrifft jene Teilnehmer, die am zweithäufigsten warm und gekocht gefrühstückt haben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Auch das Durchschlafvermögen hat sich insgesamt von 2,61 auf 2,43 verbessert, hier ebenso am meisten bei den Teilnehmern, die an 13 bis 16 Tagen ihr Frühstück umgestellt haben. Bei den Kindern der Kategorie 3 lässt sich keine Veränderung feststellen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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