Bachelorarbeit, 2018
49 Seiten, Note: 1,7
Diese Arbeit untersucht die Instabilität der Faust-Figur in Hans Wollschlägers Roman „Herzgewächse“, indem sie Parallelen zu Goethes Faust und Thomas Manns „Doktor Faustus“ zieht. Die Analyse konzentriert sich auf die Verarbeitung des Faust-Mythos in einem spezifischen historischen Kontext – der Nachkriegszeit in Deutschland – und beleuchtet die psychologischen und gesellschaftlichen Aspekte der Figur Adams.
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Ausgangshypothese vor, dass die Faust-Figur in der Literatur, insbesondere in den Werken Goethes und Manns, unterschiedliche Interpretationen erfuhr und in Wollschlägers „Herzgewächse“ eine neue, zeitgenössische Ausprägung findet. Sie vergleicht die unterschiedlichen Ausgänge bei Goethe (Erlösung) und Mann (tragischer Tod) und positioniert Wollschlägers Werk als Reaktion auf diese Vorläufer, insbesondere im Kontext der deutschen Nachkriegsgesellschaft.
2. Herzgewächse oder Der Fall Adams – der Faust-Mythos im Tagebuch: Dieses Kapitel analysiert Wollschlägers Verarbeitung des Faust-Mythos im Kontext seiner literarischen Vorbilder (Goethe und Mann). Es beschreibt den Tagebuchroman „Herzgewächse“ als literarische Form und untersucht die Herausgeberfiktion und die Rolle des Autors Hans Wollschläger selbst als Teil des literarischen Konstrukts. Der Fokus liegt auf der Einbettung der Geschichte in die spezifische historische Situation der Nachkriegszeit in Deutschland.
3. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Teufelsgesprächen: Dieses Kapitel vergleicht die Teufelsgespräche in den drei Werken (Goethe, Mann, Wollschläger). Es untersucht die Kontaktaufnahme, die Studierzimmer-Szene und den Teufelspakt, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung der Teufelsfigur und der Interaktion mit der jeweiligen Faust-Figur herauszuarbeiten. Die Analyse dient dazu, die Entwicklung und Wandlung des Faust-Mythos über die Zeit hinweg zu verdeutlichen.
4. Die nächste Stufe des Faust-Mythos: Abschied von der Humanität: Dieses Kapitel analysiert die beiden Hauptfiguren in Wollschlägers Roman, Galland und Adams. Galland wird als eine Art „böser Geist aus der Vergangenheit“ beschrieben, der Adams' Leben beeinflusst. Adams wird hingegen als eine Art „Faust der Vergangenheitsbewältigung“ dargestellt, der mit seinen inneren Dämonen und der Last der Geschichte ringt. Das Kapitel beleuchtet die psychologischen Aspekte der Figuren, insbesondere Adams’ schizoide Tendenzen und seine selbstkritische Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit. Die Kapitel analysieren die symbolische Bedeutung von Adams’ "zweiter Hälfte" und dessen Verdrängungsmechanismen im Kontext der deutschen Nachkriegsgesellschaft.
Faust-Mythos, Hans Wollschläger, Herzgewächse, Goethe, Thomas Mann, Doktor Faustus, Tagebuchroman, Nachkriegsdeutschland, Trauma, Identitätsspaltung, Psychoanalyse, Teufelspakt, Schuld, Vergangenheitsbewältigung.
Diese Arbeit analysiert die Instabilität der Faust-Figur in Hans Wollschlägers Roman „Herzgewächse“ im Vergleich zu Goethes Faust und Thomas Manns „Doktor Faustus“. Der Fokus liegt auf der Verarbeitung des Faust-Mythos im Kontext der deutschen Nachkriegszeit und den psychologischen und gesellschaftlichen Aspekten der Figur Adams.
Die Arbeit vergleicht die Darstellung der Faust-Figur in den Werken von Johann Wolfgang von Goethe (Faust), Thomas Mann (Doktor Faustus) und Hans Wollschläger (Herzgewächse). Der Vergleich konzentriert sich auf die Teufelsgespräche, die Charakterisierung der Protagonisten und die jeweiligen historischen und gesellschaftlichen Kontexte.
Die Arbeit behandelt verschiedene Themen, darunter die vergleichende Analyse der Faust-Figur in den drei Werken, die Rolle des Tagebuchs als literarische Form, die Auseinandersetzung mit dem deutschen Trauma der Nachkriegszeit, die Interpretation der Teufelsgespräche und die psychoanalytische Inszenierung der Instabilität der Hauptfigur. Schlüsselwörter sind Faust-Mythos, Nachkriegsdeutschland, Trauma, Identitätsspaltung, Psychoanalyse und Vergangenheitsbewältigung.
In „Herzgewächse“ wird der Faust-Mythos in einer zeitgenössischen und spezifisch nachkriegsdeutschen Ausprägung dargestellt. Die Hauptfigur Adams wird als ein „Faust der Vergangenheitsbewältigung“ interpretiert, der mit seinen inneren Dämonen und der Last der Geschichte ringt. Im Gegensatz zu den positiven oder tragischen Enden bei Goethe und Mann, wird in Wollschlägers Werk ein offenes Ende präsentiert.
Die historische Situation des Nachkriegsdeutschlands spielt eine zentrale Rolle in der Interpretation des Romans. Das deutsche Trauma, die Schuld der Vergangenheit und die Schwierigkeiten der Vergangenheitsbewältigung prägen die Charaktere und Handlung von „Herzgewächse“ maßgeblich.
Die Teufelsgespräche werden in den drei Werken vergleichend analysiert, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung des Teufels und der Interaktion mit der jeweiligen Faust-Figur herauszuarbeiten. Sie dienen dazu, die Entwicklung und Wandlung des Faust-Mythos über die Zeit hinweg zu verdeutlichen und die inneren Konflikte der Protagonisten zu beleuchten.
„Herzgewächse“ ist als Tagebuchroman gestaltet. Die Arbeit analysiert die Funktion des Tagebuchs als literarische Form zur Darstellung innerer Konflikte und der Rolle der Herausgeberfiktion und der Autorenschaft von Hans Wollschläger selbst im literarischen Konstrukt.
Die Hauptfiguren sind Michael Adams und F.A. Galland. Galland wird als „böser Geist aus der Vergangenheit“ interpretiert, der Adams’ Leben beeinflusst. Adams wird als „Faust der Vergangenheitsbewältigung“ dargestellt, der mit schizoiden Tendenzen und einer selbstkritischen Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit kämpft.
Die Arbeit schlussfolgert, dass die Faust-Figur in Wollschlägers „Herzgewächse“ eine neue, zeitgenössische Ausprägung findet, die sich deutlich von den Darstellungen bei Goethe und Mann unterscheidet und stark von den Erfahrungen der deutschen Nachkriegsgesellschaft geprägt ist.
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