Diplomarbeit, 2002
210 Seiten, Note: 2
Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, ein umfassendes Verständnis der chronischen Verwirrtheit bei betroffenen Menschen zu entwickeln und daraus abgeleitet, handlungsleitende Konzepte für die professionelle Pflegepraxis zu formulieren. Der Fokus liegt auf einer verstehenden Diagnostik, die die biografische Integrität und die Persönlichkeitsentwicklung der Betroffenen berücksichtigt.
1 Verstehende Diagnostik als Chance zur rehistorierenden Diagnostik für und mit chronisch verwirrten Menschen zur Bewahrung der biografischen Integrität und der eigenen Persönlichkeitsentwicklung: Dieses Kapitel legt den Grundstein für die gesamte Arbeit, indem es die Bedeutung einer verstehenden Diagnostik herausstellt, die über die reine Symptombeschreibung hinausgeht und die individuelle Lebensgeschichte und Persönlichkeitsentwicklung des Betroffenen in den Mittelpunkt stellt. Es werden theoretische Grundlagen, wie die Syndrom- bzw. Faktorenanalyse nach Luria, eingeführt, um die Komplexität der chronischen Verwirrtheit zu erfassen und zu verstehen. Das Aufsteigen vom Abstrakten zum Konkreten, sowie im Konkreten, werden als zentrale Aspekte der Betroffenen-Perspektive betrachtet und betont.
2 Grundannahmen eines Menschenverständnisses im systemtheoretisch-postrelativistischen Sinne: Dieses Kapitel beleuchtet die philosophischen und theoretischen Grundlagen des Menschenverständnisses, auf denen die anschließende Analyse der chronischen Verwirrtheit aufbaut. Es wird ein systemtheoretisch-postrelativistischer Ansatz vertreten, der die Interdependenz zwischen Individuum und Umwelt betont und somit die Bedeutung des sozialen Kontextes für das Verständnis und die Behandlung der Krankheit aufzeigt. Hier werden die philosophischen Annahmen dargelegt, die das Verständnis der weiteren Kapitel grundlegend beeinflussen.
3 Das Psychosyndrom „Chronische Verwirrtheit“: Dieses Kapitel beschreibt detailliert das Psychosyndrom „Chronische Verwirrtheit“, unter Berücksichtigung des Krankheitsverlaufs nach Braak/Braak (DAT). Es analysiert die verschiedenen Stadien der Erkrankung und deren Auswirkungen auf die funktionelle Organisation des Gehirns. Die Syndromanalyse, die eng mit der DAT-Stadieneinteilung verwoben ist, gliedert die Funktionsstörungen in Haupteinheiten und beschreibt die damit einhergehenden psychisch-emotionalen Begleiterscheinungen. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Krankheit auf Grundlage tätigkeits theoretischer Perspektiven.
4 Erklärungs wissen: tätigkeits theoretische Reflexion des „funktionellen Systems“, Persönlichkeitsveränderungen und Entwicklungslogik nach den sozialen Möglichkeiten: Dieses Kapitel befasst sich mit der Erklärung der chronischen Verwirrtheit aus tätigkeits theoretischer Perspektive. Es wird die Regulation als integrative Beschreibungstheorie des funktionellen Systems erläutert und die emotional-motivational-sinnhafte Einkategorisierungshilfe der chronischen Verwirrtheit dargestellt. Der intrasystemische, offene und geschlossene Verarbeitungsprozess wird analysiert, und die Symptomatik der DAT wird auf das chronische Verwirrtheitssyndrom übertragen. Zusätzlich werden Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung, soziale Isolation und die Entwicklungslogik bei Betroffenen beleuchtet.
5 Verstehende Diagnostik als Möglichkeit der Rehistorierung des Menschen und die dynamisch prozesshaft anzuwendenden Handlungskonzepte in der Pflegepraxis als therapeutische und professionell alltagsbegleitende Maßnahme: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene pädagogisch-therapeutische Handlungskonzepte für die professionelle Pflege von Menschen mit chronischer Verwirrtheit. Es werden Konzepte wie die Integrative Validation (IVA), die Förderung der psychischen Selbsterhaltung, die Anwendung des SET und die Gestaltung der Beziehung und des Milieus detailliert vorgestellt und ihre Anwendung im praktischen Alltag erklärt. Der Fokus liegt auf dem professionellen pflegerischen Handeln und den dazugehörigen Zielen.
6 Theoretisches und praktisches Anforderungsprofil an Pflegende der Aus- und Weiterbildung im verstehend diagnostischen Prozess und der professionellen Handlungskompetenz mit chronisch verwirrten Menschen: Das Kapitel beschreibt das Anforderungsprofil an Pflegende in der Aus- und Weiterbildung im Umgang mit chronisch verwirrten Menschen. Es werden verschiedene Methoden des beruflichen Lernens vorgestellt, wie die TZI-Methode, handlungsorientierter Gruppenunterricht und das szenische Spiel. Diese Methoden sollen den Pflegenden helfen, die notwendigen Kompetenzen im verstehenden diagnostischen Prozess und in der professionellen Handlungskompetenz zu erwerben.
Chronische Verwirrtheit, Verstehende Diagnostik, Rehistorierung, DAT (Demenz vom Alzheimer Typ), Syndromanalyse, Tätigkeits theorie, Persönlichkeitsentwicklung, Soziale Isolation, Integrative Validation (IVA), Pflegepraxis, Professionelles Handeln, Aus- und Weiterbildung, TZI-Methode, Handlungskompetenz.
Die Arbeit konzentriert sich auf ein umfassendes Verständnis der chronischen Verwirrtheit und die Entwicklung handlungsleitender Konzepte für die professionelle Pflegepraxis. Besonderes Augenmerk liegt auf einer verstehenden Diagnostik, die die Biografie und die Persönlichkeitsentwicklung der Betroffenen berücksichtigt.
Die Arbeit stützt sich auf verschiedene theoretische Ansätze, darunter die Syndrom- bzw. Faktorenanalyse nach Luria, ein systemtheoretisch-postrelativistisches Menschenverständnis und die Tätigkeits theorie. Der Krankheitsverlauf der Demenz vom Alzheimer Typ (DAT) nach Braak/Braak dient als Grundlage für die Syndromanalyse der chronischen Verwirrtheit.
Chronische Verwirrtheit wird anhand der Stadieneinteilung der DAT nach Braak/Braak analysiert. Die Syndromanalyse gliedert die Funktionsstörungen in Haupteinheiten und beschreibt die damit verbundenen psychisch-emotionalen Begleiterscheinungen. Eine tätigkeits theoretische Perspektive beleuchtet den intrasystemischen Verarbeitungsprozess und die Auswirkungen auf die Persönlichkeit.
Die Arbeit präsentiert verschiedene pädagogisch-therapeutische Handlungskonzepte, darunter die Integrative Validation (IVA), die Förderung der psychischen Selbsterhaltung, die Anwendung der SET-Methode und die Gestaltung von Beziehung und Milieu. Diese Konzepte sollen die professionelle Pflege von Menschen mit chronischer Verwirrtheit verbessern.
Das Anforderungsprofil an Pflegende umfasst Kompetenzen in der verstehenden Diagnostik und professionellen Handlungskompetenz. Die Arbeit stellt verschiedene Methoden des beruflichen Lernens vor, wie die TZI-Methode, handlungsorientierten Gruppenunterricht und das szenische Spiel, um diese Kompetenzen zu fördern.
Die biografische Integrität der Betroffenen steht im Zentrum der verstehenden Diagnostik. Die Arbeit betont die Relevanz der individuellen Lebensgeschichte und Persönlichkeitsentwicklung für das Verständnis und die Behandlung der chronischen Verwirrtheit.
Die Persönlichkeitsentwicklung wird im Kontext sozialer Isolation und der Entwicklungslogik bei chronischer Verwirrtheit analysiert. Persönlichkeitsparameter wie die Vielfältigkeit der Beziehungen zur Welt, der Hierarchisierungsgrad der Tätigkeit und der allgemeine Typ der Persönlichkeitsstruktur werden berücksichtigt.
Die Tätigkeits theorie dient als zentrale Perspektive zur Erklärung der chronischen Verwirrtheit. Sie liefert einen Rahmen, um den intrasystemischen, offenen und geschlossenen Verarbeitungsprozess zu analysieren und die Symptomatik der DAT auf das Syndrom der chronischen Verwirrtheit zu übertragen.
Zentrale Schlüsselbegriffe sind: Chronische Verwirrtheit, Verstehende Diagnostik, Rehistorierung, DAT, Syndromanalyse, Tätigkeits theorie, Persönlichkeitsentwicklung, Soziale Isolation, Integrative Validation (IVA), Pflegepraxis, Professionelles Handeln, Aus- und Weiterbildung, TZI-Methode und Handlungskompetenz.
Die Rehistorierung wird durch eine verstehende Diagnostik erreicht, die die individuelle Lebensgeschichte und Persönlichkeitsentwicklung in den Mittelpunkt stellt. Die vorgestellten pädagogisch-therapeutischen Handlungskonzepte unterstützen diesen Prozess und fördern die Bewahrung der biografischen Integrität.
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