Bachelorarbeit, 2019
58 Seiten, Note: 1,3
Abstract
1. Einleitung
2. Doping in der modernen Gesellschaft
2.1 Die Definition des Dopingbegriffs
2.2 Das Problem einer rechtlich gültigen Definition
2.3 Grenzen der Dopingkontrolle
2.4 Doping in der Gesellschaft
2.5 Das Thema Doping in den Medien
2.6 Die kommerziell und politisch genutzte Berichterstattung
3. Die Entstehung des Leistungssportgedankens
3.1 Coubertins Olympia und der Weg vom Amateursport zum Profisport
3.2 Das System des Leistungssports und seine Dopingnotwendigkeit
4. Die Kommerzialisierung des Leistungssports
4.1 Politische Instrumentalisierung
4.1.1 Innenpolitische Instrumentalisierung
4.1.2 Außenpolitische Instrumentalisierung
4.2 Das Zuschauerinteresse
4.3 Die Nutzung durch Medien und Wirtschaft
4.3.1 Der Markt für Werberechte
4.3.2 Der Markt für Fernsehrechte
5. Schlussdiskussion: Das Dopingproblem, die Doppelmoral und ein Lösungsansatz
5.1 Die Pfadabhängigkeit der Athleten
5.2 Die Moralisierung
5.3 Ein Lösungsansatz für das Dopingproblem
6. Fazit
Literaturverzeichnis
Das Thema Doping stellt im Leistungssport einen besonders komplexen Forschungsgegenstand dar, da es in einem psychosozialen Kontext gesehen werden muss und trotz seiner unbestreitbaren Gegenwärtigkeit nahezu unbeachtet geblieben ist. Ziel dieser Arbeit wird es deshalb sein, die Gründe für Doping oder dopingäquivalentes Verhalten aufzuzeigen und mit der modernen Gesellschaft sowie dem Leistungssport zu kontextualisieren.
Der erste Teil beschäftigt sich dazu mit dem Begriff des Dopings und dem Versuch der Dopingkontrolle sowie der Frage, wie die Gesellschaft zu dem Thema Doping und Sport steht. Danach soll auf den Leistungssport und die Entwicklung seiner Charakteristika und Strukturen eingegangen werden, gefolgt vom Kommerzialisierungsprozess und den einzelnen daran beteiligten Akteuren. Abschließend werden in diesem Kontext die moralischen Aspekte des Dopings diskutiert und es wird den Fragen nachgegangen was Athleten dazu bewegt, illegale leistungssteigernde Substanzen zu gebrauchen und wie man den Trend zum Doping stoppen könnte.
Um genannte Fragen zu beantworten wurde Fachliteratur zu den betreffenden Schnittstellen der Themen analysiert und die daraus gewonnenen Erkenntnisse systematisch strukturiert zusammengefasst.
Die heutige Gesellschaft thematisiert Doping hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Leistungssport. Auch wenn der gesamtgesellschaftliche Trend dahin geht, den Körper mithilfe von Medikamenten und Operationen zu optimieren, besteht der Dopingbegriff im Wesentlichen aus Assoziationen von den vielen Skandalen der Dopingüberführung aus dem Leistungssport. Nicht nur massenhafte Dopingüberführungen wie bei der Tour de France 2006 schürten das Interesse am Thema Doping, sondern auch die enormen Rekorde von Michael Phelps oder Usain Bolt bei den olympischen Sommerspielen 2008 ließen die Fernsehzuschauer mit einiger berechtigter Skepsis zurück. Das vermehrte Auftreten von Doping resultiert im Leistungssport allerdings nicht einzig aus dem Fehlverhalten der Athleten, sondern ist als gesellschaftlicher Teilbereich, der die Ideale der Leistungsgesellschaft vertritt, vielmehr auf die Organisation und Entwicklung des modernen Leistungssports zurückzuführen. Das Zusammenwirken der Interessen aus Wirtschaft, Politik, Medien und Zuschauern führt das olympische Motto „schneller, höher, weiter“ im Sinne von Rekorden und spannenden Wettkämpfen zu einer verstärkten Dopingneigung vieler Athleten, wodurch die Frage der moralischen Vertretbarkeit des Dopings eine gesamtgesellschaftliche Relevanz erlangt. Der Leistungsdruck mache nur neben der wachsenden Rolle des Sports für unsere zunehmend leistungsoptimierende Gesellschaft daher den Gebrauch illegaler leistungssteigernder Substanzen durchaus zu einer für den Athleten logischen Konsequenz. Ein weiterer Hinweis auf die aktuelle Relevanz des Themas zeigen die Zahlen der Suchanfragen zum Begriff „Doping“ bei Google. Die Suche ergibt aktuell 56.300.000 Treffer in einer Zeit von nur 0,37 Sekunden. „Hormondoping“, „Blutdoping“ und „Dopingmittel kaufen“ gehören zu den von Google vorgeschlagenen Top-Suchen (Stand 20.06.2019). Noch 2017 ergab die Suche erst 41.200.000 bei einer Suchzeit von 0,71 Sekunden (Google-Suche, Stand 02.02.2017).
Als Folge dieser Feststellungen ergibt sich für diese Arbeit die leitende Frage, in welchem Kontext Doping zum kommerzialisierten Leistungssport steht. Ist Doping eine unfaire Vorteilsverschaffung, die daher als moralisch verwerflich geahndet werden sollte oder ist es ein notwendiger Teil des gesellschaftlich etablierten Systems des Leistungssports? Um diese Frage zu klären, wird sich diese Arbeit damit beschäftigen, was Doping ist und wo es herkommt, wie der Leistungssport entstand, wie er heute aufgestellt ist und in welchem Zusammenhang das moderne Dopingphänomen damit steht.
Dafür wurden auf der Grundlage einer umfangreichen Literaturrecherche die daraus gewonnenen Erkenntnisse systematisch strukturiert zusammengefasst und diskutiert.
Zuerst muss Doping mit der modernen Gesellschaft in den richtigen Kontext gestellt werden. Dabei ist zunächst interessant, was Doping eigentlich ist, wo es herkommt, warum es so schwer ist, den Begriff zu definieren und welche Auswirkungen das auf die Dopingkontrolle hat.
Das Werk „Doping - von der Analyse zur Prävention; Vorbeugung gegen abweichendes Verhalten in soziologischem und pädagogischem Zugang“ von Andreas Singler und Gerhard Treutlein aus dem Jahr 2001 ist besonders hilfreich, die Einstellung der Gesellschaft zur Leistungsoptimierung auf allen Ebenen zu analysieren und den nicht unbedeutenden Einfluss der Medien, der Wirtschaft und der Politik auf diesen Bereich des Sports anzuschneiden. “Doping als Konstellationsprodukt” von Karl Heinrich Bette und Uwe Schimank aus dem Jahr 2000 wird einige wichtige Zusammenhänge zum Fall Doping im Spitzensport aufzeigen.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich daraufhin mit eben diesen Zusammenhängen im sportlichen System des Leistungssports und der Frage, wie sie entstanden und wieso ein erheblicher Wandel in den Idealen des Sporttreibens stattgefunden hat. Die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOK) nach der Wiedereinführung der olympischen Spiele der Neuzeit nicht aufzuhaltende Professionalisierung nach dem Leistungsprinzip wird in Klaus Heinemanns “Stichwort: Amateurismus / Professionalismus” von 1998 thematisiert. Er beschäftigt sich mit dem modernen Leistungsgedanken auf allen Ebenen der Gesellschaft sowie den damit einhergehenden gewachsenen Ansprüchen an die Athleten und dem daraus resultierend steigenden Druck, der auf ihnen lastet. Überleitend in das nächste Kapitel beschäftigt sich Eugen Königs “Kritik des Dopings: der Nihilismus des technologischen Sports und die Antiquiertheit der Sportethik” von 1996 mit dem Thema Doping im Zusammenhang von Leistungsgedanken und Ethik des Sports.
Wie sehr das leistungssportliche System kommerzialisiert wurde und was das für dieses bedeutet, zeigt das dritte Kapitel dieser Arbeit mithilfe des 1997 erschienenen “Sponsoring: Grundlagen, Wirkungen, Management, Perspektiven” von Arnold Hermanns auf, in dem der Kommerzialisierungsprozess sowie die bereits genannten daran maßgeblich beteiligten Akteure genauer untersucht werden.
Abschließend wird, um den Kreis zu schließen und die Leitfrage zu beantworten, die daraus resultierende Problematik für den Athleten selbst in Form des immensen Drucks, zu dopen, diskutiert. Seine Motive und verschiedene Mentalitäten bezüglich des Themas Doping werden mit Hilfe von “Die Dopingfalle - Soziologische Betrachtungen” (2006), ebenfalls von Bette und Schimank, mit dem Zusammenhang zwischen der Pfadabhängigkeit der Athletenkarriere und der Doppelmoral im leistungssportlichen System verknüpft. Nach der Analyse der Ursachen soll ein möglicher Lösungsansatz nach Edgar Beckers “Anmerkungen zur Entwicklung der Sportpädagogik” (1987) für die aktuelle Dopingproblematik diskutiert werden.
Um die Thematik des Dopingproblems zu verstehen, muss zunächst geklärt werden, wie der Begriff des Dopings grundlegend definiert ist. Auch wenn sich jeder unter dem Begriff Doping etwas vorstellen kann, gibt es bei einer wissenschaftlichen Definition häufig Schwierigkeiten und Unterschiede.
Der Ursprung des Begriffs kommt von den Ureinwohnern Südamerikas, welche in ihrer Sprache einen selbst gebrannten Schnaps aus Weintraubenschalen und Bestandteilen der heutigen Cola „Dop“ tauften. Dieses „Dop“ diente als Stimulanz für religiöse Zeremonien und wurde von den niederländischen Eroberern in ihre Sprache Afrikaans aufgenommen, mit nach Europa gebracht und dort verbreitet (vgl. Lünsch, 1991, S.10). Die erste Eintragung des Wortes „Doping“ lässt sich in einem englischen Wörterbuch von 1889 nachweisen, wo es als eine Mischung aus Opiat und Narkotikum beschrieben wird, welches Pferden bei Rennen zur Leistungssteigerung verabreicht wurde (vgl. ebd., 1991, S.11). Nach einigen Definitionsversuchen gelang es dem IOK im Jahr 1967 nach der Gründung einer medizinischen Kommission, die erste Liste für verbotene Substanzen zu verfassen, welche als Dopingliste für die olympischen Sommer- und Winterspiele 1968 dienen sollte (vgl. Müller, 2015, S. 29). Diese Verbotsliste wird seit jeher weitergeführt und führte 1974 zur Aufnahme synthetischer Anabolika, 1984 zur Aufnahme von Testosteron und Koffein (Koffein steht seit 2004 nicht länger auf dieser Liste) und bis 2017 zur Aufnahme von Blutdoping, Peptidhormonen und Beta-2-Agonisten (Nationale Anti-Doping-Agentur Deutschland NADA, 2017). Das Hinzufügen und Entfernen gewisser Punkte zeigt allerdings eine gewisse Willkürlichkeit auf, welche mit dem Problem der Definition des Dopings und der daraus resultierenden Problematik der Bestimmung von Dopingmitteln zusammenhängt.
Die aktuelle Regelung darüber, was als Doping verboten wird, wird durch die AntiDoping-Bestimmungen (Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, 2015) definiert. Dazu gehören der Nachweis verbotener Stoffe bei Athleten oder der Versuch des Konsums dieser Stoffe, eine Weigerung der Probenahme, Meldepflichtverstöße, Einflussnahme auf das Dopingkontrollverfahren, Besitz einer verbotenen Substanz und das Inverkehrbringen einer solchen, Beihilfe, Verabreichung sowie Verkehr mit gesperrten Trainern. Als Doping wird der Verstoß gegen diese Richtlinien definiert (vgl. ebd., 2015). Nicht zugelassene Substanzen sind zum Beispiel jegliche anabolen Substanzen, Peptidhormone, Wachstumsfaktoren, verwandte Substanzen und Mimetika, Beta-2-Agonisten, Hormone und Stoffwechsel-Modulatoren, Diuretika und Maskierungsmittel, die allgemeine Erhöhung des Sauerstofftransfers, chemische und physikalische Manipulation sowie Gendoping. Stimulanzien, Narkotika, Cannabinoide und Glukokortikoide sind unmittelbar beim Wettkampf ebenfalls als Doping deklariert.
Wie im vorigen Abschnitt erwähnt, war die Definition des Dopingbegriffs stets unklar definiert und änderte sich von Zeit zu Zeit, ebenso wie die Liste verbotener Substanzen. Der Deutsche Sportbund definierte den Dopingbegriff 1952 noch als „Die Einnahme eines jeden Medikaments - ob es wirksam ist oder nicht - mit der Absicht der Leistungssteigerung während des Wettkampfes“ (Spitzer, 2011, S. 57).
Die Abgrenzung zwischen erlaubten und verbotenen Substanzen sowie die Menge von Stoffen, welche sich in jedem Organismus befinden und durch das übermäßige Zuführen von außen überschritten werden, war hier das Problem. Die Definition vom Europarat 1963 war deshalb folgendermaßen: „Doping ist die Verabreichung oder der Gebrauch körperfremder Substanzen in jeder Form und physiologischer Substanzen in abnormaler Form oder auf abnormalem Weg an gesunde Personen mit dem einzigen Ziel der künstlichen und unfairen Steigerung der Leistung für den Wettkampf. Außerdem müssen verschiedene psychologische Maßnahmen zur Leistungssteigerung des Sportlers als Doping angesehen werden“ (Dreyer & Krüger, 2004, S. 156). Hierbei waren die Substanzen, welche als Doping gelten, jedoch nicht genau bestimmt, weshalb die Dopingkontrollen weiterhin mehr als unbefriedigend ausfielen und die Rechtsprechung aufgrund der schwammigen Definition wenig Möglichkeiten für eine Kriminalisierung der Vorgänge hatte. Das erste Mal wurde bei der Welt-Doping-Konferenz 1999 in Lausanne schließlich eine enumerativ bestimmte Definition von Doping erarbeitet „in Form einer Liste von ausdrücklich aufgezählten verbotenen Wirkstoffen und Verhaltensweisen“ (Singer, 2009, S. 3). Diese Regelung wurde jedoch teilweise in unterschiedlicher Formulierung von fast allen Verbänden bis 2004 übernommen, bis der Medical Code des IOK im Jahr 2005 international geltend festlegte, dass Doping nun mehr aus „der Verwendung von Substanzen aus den verbotenen pharmakologischen Wirkstoffgruppen und/oder der Anwendung verbotener Methoden“ besteht (vgl. WADA, 2009, S. 11). Diese Änderung wird in dem Buch „Doping. Dilemma des Leistungssports“ von Tanja Haug als bahnbrechend beschrieben, da Doping von einem Abstrakt erstmals zu einer klaren Summe verbotener Wirkstoffe wurde (vgl. Haug, 2006, S. 26) und somit nun das erste Mal auch Rechtssicherheit gegenüber dem Doping herrschen konnte.
Weiterhin ist jedoch die Abgrenzung von Doping zu missbräuchlich eingenommenen Arzneimitteln nicht ganz geklärt. Wenn auch formal juristisch genau bestimmt werden kann, ob es sich bei einem Präparat um ein rezeptfreies, rezeptpflichtiges oder auf der Dopingliste befindliches Medikament handelt, hat das Reglement der WADA keinen direkten Bezug auf den unkontrollierten Freizeitsport. Ebenso ist die Einnahme eines Medikaments der Dopingliste aufgrund einer Krankheit keinesfalls mit Doping vergleichbar. Das Verschreiben des Medikaments durch einen Arzt stellt hierbei den entscheidenden Unterschied dar, welcher jedoch genau wie die Ergebnisse der Dopingkontrollen manipuliert werden kann, was den Gegenstand des Dopingverbots wieder um ein Vielfaches verkompliziert.
Die Dopingkontrolle stellt einen großen Punkt der Problematik des Themas Doping im Sport dar. Laut Franke hat sich zwischen dem Kontrollwesen der Verbände und den Anwendern des Doping ein regelrechter Meta-Wettkampf ergeben, welcher hinter den Kulissen des eigentlichen Sporttreibens stattfindet (vgl. Franke, 2012, S. 23). Wie auch im Bereich der Drogen mit den Legal Highs gibt es hier den Erstanwender-Vorteil, durch den man vom „toten Recht“ Gebrauch machen kann (Müller, 2015, S. 50). Gemeint ist damit, dass Wissenschaftler Substanzen synthetisieren, welche die Eigenschaften der verbotenen Dopingmittel besitzen, jedoch nicht auf der Liste der Wirkstoffe stehen, die verboten sind. Dadurch sind sie nicht genau als Dopingmittel deklariert und dürfen bei den Athleten bis zu den Tests und der darauffolgenden Aufnahme auf die Liste der Dopingmittel genutzt werden. Dies verschafft den Athleten einen signifikanten Vorteil und ist damit nicht länger dem erhofften Ziel der Chancengleichheit entsprechend.
Ebenfalls problematisch ist das Festlegen der Grenzwerte für die auf der Dopingliste verzeichneten Substanzen. Erneut ist es so wie bei der Kontrolle von Drogen, dass erst juristische Sanktionen durchgeführt werden können, wenn der Getestete einen gewissen Grenzwert überschreitet. Daraufhin stellt sich natürlich die Frage, wie diese Werte festgelegt werden. Auch diese werden wie die Substanzen, die als Doping definiert wurden, von einem Komitee niedergeschrieben und befinden sich ebenfalls immer hinter dem Wissensstand der konsumierenden Athleten oder ihrer Berater. Auch die Auswahl von Analysegeräten und deren Kalibrierung spielen hier eine bedeutende Rolle. Der Zeitpunkt der Kontrolle sowie Transport und Lagerung haben einen Einfluss auf die Ergebnisse, welche nur nach dem momentanen Forschungsstand getroffen werden können und zur Auslegung der Grenzwerte führen (vgl. Grüneberg, 2010, S. 76ff). Durch all diese Variablen entsteht ein großer Spielraum für alle Akteure des Leistungssports, welche deshalb zu der Meinung gekommen sind, Doping sei ein quantitatives, aber keinesfalls ein qualitatives Problem (vgl. Singler, 2006, S. 1 50). Doping wird als Optimierung angesehen, wodurch die Athleten sich nicht länger als Dopingsünder wahrnehmen (vgl. Singler & Treutlein, 2010, S. 30f) - besonders dann nicht, wenn sie zum Zeitpunkt der Tests den Grenzwert nicht mehr überschreiten (vgl. Spitzer, 2011, S. 71).
Ein weiteres Phänomen sind die Substanzen, die wir in geringen Mengen durch unsere Nahrung aufnehmen und welche dennoch keiner der Wirkstoffgruppen der gelisteten Dopingmittel angehören. Dennoch haben sie manchmal die Eigenschaften anaboler Steroide. Ein Beispiel hierfür ist Kreatin. Es handelt sich um eine vollkommen natürliche Substanz, die von der Leber aus den drei Aminosäuren Glycin, Arginin und Methionin gebildet wird. Darüber hinaus kommt es auch in der Nahrung vor, wie beispielsweise in Fleisch oder Fisch. Vor allem von Kraftsportlern wird es jedoch übermäßig als Supplement genutzt, wodurch der Körper Wassereinlagerungen in den Muskel bekommt und daraus resultierend einen Zuwachs an Kraft und Volumen erhält. Dies ist zwar weiterhin legal, verstößt aber wie Doping gegen den „Sportsgeist“. Dieser Begriff wird im Welt Anti-Doping Code (WADC) folgendermaßen definiert: „Er entspricht unserem Verständnis von Fairness und ehrlicher sportlicher Gesinnung. Der Sportsgeist ist die Würdigung von Geist, Körper und Verstand des Menschen und zeichnet sich durch Werte aus, die wir im und durch den Sport finden. Dazu gehören Ethik, Fairness und Ehrlichkeit, Gesundheit, Spitzenleistung, Charakter und Erziehung, Spaß und Freude, Teamgeist, Einsatzbereitschaft und Engagement, Anerkennung von Regeln und Gesetzen, Respekt gegenüber der eigenen Person und gegenüber anderen Teilnehmern, Mut, Gemeinschaftssinn und Solidarität. Doping steht im grundlegenden Widerspruch zum Sportsgeist“ (WADC, 2015, S. 11). Die Kritik an dieser Definition ist für viele die Vereinbarkeit des Leistungssports mit dem Sportsgeist, denn „einen Vorschlag, wie eine Gleichzeitigkeit von Hochleistung und Gesundheit oder von Fairness [auszusehen hat] bietet der WADC nicht. Es wird lediglich festgehalten, dass Doping im Widerspruch zum Geist des Sportes stehe“ (Gregor, 2010, S. 41).
Das letzte Kapitel hat gezeigt, dass der Dopingbegriff stets einer Erweiterung bedarf und sich immer an die aktuellen Forschungsstände sowie Moralverständnisse anpassen muss. Diese Tatsache verdeutlicht Müller durch die Aufzählung der zahlreichen Mittel, welche von der modernen Gesellschaft eingesetzt werden, um Körper oder Geist zielgerichtet zu verändern. Neben den schon lange Zeit gängigen Mitteln wie Alkohol oder Nikotin finden heutzutage vermehrt Schlafmittel, Schmerzmittel, Schlankheitspillen, Anti-Aging-Produkte und Anti-Depressiva Anwendung. Die Optimierung des Menschen sei heutzutage „in aller Munde“ (Müller, 2015, S. 79). Laure definiert das sozialpsychologische Dopingverhalten in seinem Beitrag „reinforce life-skills of young athletes“ aus dem Jahr 2011 als „Conduit du dopage“, wobei er versucht, auch das Verhalten zur allumfassenden Leistungs- und Schönheitsoptimierung durch die Einnahme von bestimmten Substanzen im sozialen Bereich außerhalb des Sports zusammenzufassen. Der Fokus wird hier auf den Entschluss gelegt, den aufbauenden Grundgedanken der Optimierung als Einstieg in den Konsum illegaler Drogen und leistungssteigernder Mittel zu sehen, da die herkömmlichen Leistungsniveaus überholt sind und der Gesellschaft nicht länger auszureichen scheinen.
Bei der Abhandlung von aufgedecktem Dopingmissbrauch beruft man sich vor allem auf die Ideale von Chancengleichheit und Fairness, welche allerdings mit dem Gedanken der Leistungsoptimierung und der damit einhergehenden Unverzichtbarkeit von Doping kollidieren. Auch die bereits erwähnte Erklärung des Deutschen Sportbund (DSB) bejaht die Spitzenleistungen des Leistungssports, gibt aber zu bedenken, dass für einen humanen Wettkampfsport ebenso auf die Wahrung der Chancengleichheit geachtet werden müsse (vgl. Haag et al., 1991, S. 42). Auch wenn diese Haltung durch den Journalismus der Sportmedien übernommen wird, werden dennoch einige „Einzeltäter“ von den Medien als „vereinzelte Negativmeldungen“ und Skandale vermarktet (vgl. Singler & Treutlein, 2001, S. 53f.). Diese Berichte spielen für die gesellschaftliche Bewertung des Themas Doping eine wesentliche Rolle, da allgemein davon ausgegangen wird, dass die Journalisten im Sinne der Aufklärung qualifizierte und vor allem sachliche Arbeit leisten würden. Dies ist allerdings aus Gründen, welche später aufgeführt werden sollen, häufig nicht der Fall, da solche Dopingskandale generell schlecht für die Vermarktung des Leistungssports sind. Dopingmissbrauch wird deshalb nur angesprochen um der Gesellschaft zu suggerieren, man würde das Thema ernst nehmen und plädiere für einen sauberen und fairen Sport (vgl. ebd., 2001, S. 49). Der Sport als medialer Marktgigant hat inzwischen jedoch primär die Rolle als Unterhaltungsmedium eingenommen und keinesfalls die der sachlichen Aufklärung der Gesellschaft über sportliche Ereignisse (vgl. Görner, 1995, S. 245ff.). Viele Sportjournalisten sind dabei heutzutage selbst ein Teil der Wirtschaft geworden, wodurch sie ein sehr verzerrtes Bild des Leistungssports vermitteln, was eine fragwürdige Entwicklung in den Medien hin zu Oberflächlichkeit und falscher Berichterstattung erkennen lässt (vgl. ebd., S. 247). Da eben diese Medien „maßgeblich unser Wissen über die Welt, und damit auch über den Spitzensport und seine Probleme, bestimmen“ (Bette & Schimank, 2000, S. 92) ist es ein besonders großes Problem, dass nur noch die Dinge veröffentlicht werden, welche für die Zuschauer von Interesse sind, was sich in diesem Fall in besonders reißerischen Storys widerspiegelt. Es scheint besonders interessant zu sein, wenn im persönlichen Empfinden des Lesers die Moral verletzt oder eine Verfehlung begangen wurde, welche sich an bestimmten Personen aburteilen und konkretisieren lassen. Dies stoße „auf ein großes Interesse bei Zeitungslesern, Rundfunkhörern und Fernsehzuschauern“ (ebd., 2000, S. 93). Vor allem aber die Glorifizierung der siegreichen Athleten führt dazu, dass jeder Gedanke einer möglichen Manipulation aus der Berichterstattung ausgeschlossen wird. Ebenso wird gerne vergessen, dass nur die Sportler der reichen Industrienationen zu kostspieligen Dopingmethoden außerhalb der Dopingkontrolle fähig sind und deshalb besonders viele Athleten dieser Länder zum Beispiel bei den olympischen Spielen Goldmedaillen gewinnen.
Gegenüber dieser weit verbreiteten Boulevardisierung des Leistungssports stehen nur wenige der modernen Medien, wie zum Beispiel der Spiegel. Dort wurden die Öffentlichkeitsarbeit und die Aufklärungsversuche von Brigitte Berendonk aufgegriffen, welche in ihrer Arbeit “Doping - Von der Forschung zum Betrug“ über die Praxis des zentral geregelten und staatlich geförderten Ost-Dopings und des kaschierten Dopings in Westdeutschland schrieb. Diese investigative Form der deutschen Presse hat aufgrund ihrer Aufklärung und der daraus resultierenden differenzierteren Betrachtung des Leistungssports weltweit an Beachtung gewonnen (vgl. Hoberman, 1994, S. 275). Sie unterscheidet sich grundlegend von der Arbeit des Boulevardsportjournalismus.
Durch Berendonk und andere Akteure der nicht kommerziell gestalteten Presse sinkt das Vertrauen einiger Leser in die Athleten, wenngleich die Popularität des Leistungssports weiterhin extrem hoch ist. „Die aus der Zuschauerperspektive üblicherweise simple Begutachtung sportlicher Höchstleistungen wird durch Doping hintertrieben“ (Bette & Schimank, 2000, S. 101). Für besonders großes Misstrauen bei den Zuschauern sorgt die Überführung von in der Öffentlichkeit als strikte Dopinggegner dargestellten Athleten, welche dann wie im Fall Dieter Baumann als Heuchler dargestellt werden. Dennoch scheinen die Dopingskandale für das öffentliche Interesse nicht länger ein wesentliches Problem darzustellen, da die Werthaltung der heutigen Generationen den Sportlern eingesteht, autonom über ihre Vorgehensweise zum Erlangen der Spitzenleistungen, welche sie sehen wollen, zu entscheiden (vgl. Krüger, 2000, S. 26). Durch die unterschiedlichen Einstellungen zum Thema Doping fällt es dem IOK immer schwerer, global geltende Regelungen für den Umgang mit Doping zu finden. Ein Beispiel dieser Anpassung an bestehende Verhältnisse durch das Publikum zeigt zum Beispiel eine Studie des Gallup Instituts, wonach bei den vielen Dopingskandalen bei der Tour de France lediglich zwölf Prozent der Zuschauer ihre positive Einstellung zum Thema Radsport verlor (vgl. ebd., 2000, S. 27). Über 30 Prozent dagegen interessierten sich nicht für das Thema, welches die Berichterstattungen begleitete und den Ausgang der Tour maßgeblich bestimmte. Das Publikum scheint sich inzwischen damit abgefunden zu haben, dass die Spitzensportler eventuell gedopt sind, um seinen Genuss am Sport nicht zu stören (vgl. ebd. S. 26). Besonders geschützt wird der Spitzensport jedoch von den Machtträgern Wirtschaft und Politik, da der Sport für ihren Erfolg ein unverzichtbares Mittel ist.
Den Zuschauer gegenüber dem Doping und allem was ihm den Genuss am Erleben des Sports nehmen könnte zu neutralisieren ist der nötige Schritt, um den Sport sowohl politisch als auch wirtschaftlich zu instrumentalisieren und zu kommerzialisieren. Aufgedecktes Doping reduziere „den politischen und wirtschaftlichen Nutzen sportlicher Leistungen auf Null“ (Bette & Schimank, 1995, S. 291) und müsse deshalb aus Sicht von Wirtschaft und Politik dringend verhindert werden. Die Mediensportrealität wird daher so konstruiert, dass die Sicht des Beobachters auf den Sport nicht mehr besonders viel mit der eigentlichen sportlichen Wirklichkeit zu tun hat (vgl. Hackfort, 1987, S. 28). Vor allem beim Fußball ist die Medienkonzentration besonders hoch. Der Grund der kommerziellen Vermarktung liegt darin, dass sich besonders viele Interessenten dafür finden, welche bereit sind, mit ihrer Kaufkraft an der durch die Medien aufgebauten Welt des Profifußballs teilzunehmen. Während diese Zuschauereinnahmen jedoch eine zunehmend unwesentlicher Rolle beim Verdienst der Bundesligavereine spielen, wird der materielle Rückhalt durch Wirtschaft und Politik immer größer, da ihr Interesse zunehmend mehr an der vor dem Fernseher Sportveranstaltungen anguckenden Bevölkerung hängt (vgl. vom Stein, 1988, S. 212). Die Demontage einzelner Athleten nach Fehltritten spiegelt ebenfalls ein weiteres Merkmal der modernen Medienrealität wider, wonach sich das Versagen Einzelner gut verkaufen lässt, ein gesteigertes Medieninteresse erzielt wird und danach wieder eine sauberere Sportwelt suggeriert werden kann. Die Skandale können von Alkohol am Steuer über Steuerhinterziehung bis zu Affären verheirateter Spieler reichen, müssen aber vor allem vom Thema Doping als eigentliches Problem des Leistungssports ablenken, um das Image des Ressourcengebers nicht zu beschädigen, da daraus ideelle und wirtschaftliche Nachteile entstehen könnten (vgl. Bette & Schimank, 2000, S. 290).
Wie es zu dem System des ausschließlich auf Leistung basierten Sports kam soll in diesem Abschnitt erläutert werden. Den Grundstein dafür legten die englischen Sportarten, einem seit dem 17. Jahrhundert bestehenden Komplex von volkstümlichen Leibesübungen (vgl. Grieswelle, 1978, S. 61), die meist nur von den wohlhabenderen Bevölkerungsschichten ausgeübt wurden. Diese sind auf die wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Situation der englischen Industrialisierung zurückzuführen (vgl. Eichberg, 1973, S. 30ff.). Die englischen Gentlemen übten den Sport vor allem aus, um sich zu messen und Wetten zu platzieren. So entstanden, neben den bei Adligen schon lange beliebten Pferderennen, weitere zahlreiche Sportarten, auf die gewettet werden konnte. Die Bediensteten der wohlhabenden Gesellschaft, welche ihre Herren bislang zu den Rennen begleitet hatten, wurden nun von diesen ermuntert, gegen die Bediensteten anderer Herren im Wettkampf anzutreten (vgl. Krockow, 1980, S. 17f.). Durch die Einführung dieser Wettkämpfe wurde das Wort „Rekord“ geschaffen, welches 1883 das erste Mal urkundlich nachgewiesen werden kann. Als „Voraussetzung für Leistungsvergleich und Rekord gewinnt das soziale Gleichheitsprinzip mehr Beachtung“ (Pöttinger, 1989, S. 56). Deshalb wurden für diese Kräftemessen Regeln notwendig, welche trotz des geförderten Leistungsgedankens eine gewisse Fairness voraussetzen sollten. Die ersten Regelungen für die neu entstandene Sportart des Fußballs stellte die 1863 in London gegründete „Football Association“ auf, bei der aufgrund des Fairplay- Gedankens Tritte in die Beine sowie das Handspiel verboten wurden. Hier lässt sich ein klarer Unterschied zu den Wettkämpfen der griechischen Antike feststellen, bei denen gebrochene Knochen und sogar Todesfälle ein gänzlich legitimer Ausgang eines Wettkampfs zu sein schienen.
Die Arbeiterschicht sollte von den Adligen durch die Einrichtung von Amateurregeln von einigen ihrer Sportarten ausgeschlossen werden (vgl. Pilz, 1994, S. 51). Dennoch entwickelte sich mithilfe von Verbänden auch für die Arbeiterklasse die Möglichkeit, Sportarten wie unter anderem Fußball zu einem Breitensport werden zu lassen. Die Industrialisierung und der Zusammenschluss der Arbeiterverbände führten zu der Ausrichtung von sportlichen Wettkämpfen, bei denen sich die Arbeiter als hauptsächliches Publikum etablierten und ebenfalls die Athleten ihrer Wettkämpfe stellten (vgl. Krüger, 1993, S. 31 f.). Das Prinzip der Industrialisierung wurde hier auch bei den Athleten der Arbeiterklasse sichtbar, wo Leistung und Leistungssteigerung sowie der Wunsch sich durchzusetzen und gegen Andere zu behaupten, zu einem enormen Wiederanstieg des Leistungsgedankens führten. Auch Plessner charakterisierte dies bereits 1956, indem er Parallelen zwischen der Entwicklung des Sports und der Spezialisierung und Bürokratisierung der modernen Industriegesellschaft fand (vgl. S. 148). Der regelgeleitete und leistungsbasierte Sport habe, wie die Industriearbeit, neben der Körperlichkeit einen Bezug auf das menschliche Leben dieser Zeit und führe mit seinen Entwicklungsmerkmalen zur Etablierung des Hochleitungssports (vgl. Beckers, 1985, S. 13, S. 31 ff.). Pöttinger und Krüger sehen in diesem Vorgang der Rationalisierung die „vernunftgemäße Gestaltung“ bei Betriebsabläufen sowie sportlicher Leistungserbringung, welche nur durch Messen (Quantifizierung) und Vergleichen (Nominierung) erreicht werden könnten (vgl. Pöttinger, 1989, S. 56; vgl. Krüger, 1999, S. 89). Der ursprüngliche Gedanke von Chancengleichheit fing zunehmend an, mit dem Gedanken des professionellen Leistungssports zu kollidieren und musste aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung letzterem schlussendlich weichen. Bourdieu (1986) beschreibt diesen Vorgang folgendermaßen: „Der Sport, einst aus wirklichen Spielen des Volkes hervorgegangen, vom Volk geschaffen, kehrt nun [...] zum Volk zurück in Gestalt des fürs Volk geschaffenen Spektakels“ (S. 101). Durch die Einführung des industrialisiert veranstalteten Sports wurde der Weg für den Aufstieg von Sportlern aus niederen Schichten zum Leistungssportler geebnet (vgl. Pilz, 1994, S. 52).
Schon in der griechischen Antike gab es Äquivalente zu den heutigen Berufssportlern. Zu der damaligen Zeit entstehen erste Handbücher über Training, „in denen die besten Trainingsmethoden, unter anderem Diät-Fragen, Muskelphysiologie und Massagen beschrieben“ (Überhorst, 1978, S. 9) wurden. Diese erlangten das gemeine Interesse, da ebenfalls zu dieser Zeit erstmalig größere Preise verliehen wurden und der Sieger eines Wettkampfes nun auch einen wirtschaftlichen Nutzen erwarten konnte (vgl. Lukas, 1982, S. 168). Der französische Sportfunktionär Baron Pierre de Coubertin verfolgte das Ziel die olympischen Spiele wiederzubeleben und übernahm hierbei sowohl einige Merkmale des englischen Sports als auch einige des antiken olympischen Sportsgeistes. Er stellte bei der Gründung des IOK im Jahr 1894 die aus der Antike stammenden edlen Eigenschaften von Ehrgefühl, Uneigennützigkeit und Chancengleichheit sowie einige pädagogische Intentionen hervor, wonach Sport ein Mittel der Erziehung hin zu Frieden, Fair Play und einer Bildung zur Vollkommenheit des Menschen darstelle (vgl. Grupe & Krüger, 1997, S. 114f.). Seiner Meinung nach würde der soziale Wandel der Industrialisierung diesen Eigenschaften entgegenwirken und der Wettkampf wäre ein Garant für das Wiederfinden geistiger und körperlicher Gesundheit, dem die leistungsfähigen Athleten als Vorbilder dienen sollten (vgl. ebd., 1997, S. 268). Weltrekorde zu erringen und das bislang menschlich Mögliche zu übertreffen wurde fester Bestandteil des neuen olympischen Geistes. Diese Ideale, für die Baron Pierre de Coubertin stand, zeigten verstärkt die Merkmale der Leistungsoptimierung. Die olympischen Spiele der Neuzeit sollten nur solchen Leuten zugänglich sein, welche außerhalb eines wirtschaftlichen Interesses stünden. Dies kennzeichnete für ihn den Amateursportler, welcher sich laut der Definition des olympischen Komitees zu den ersten olympischen Spielen der Neuzeit im Jahr 1986 dadurch definieren würde, dass er niemals bei Wettkämpfen gestartet sei, welche allen offenstanden, dass er nie um einen Geldpreis gestritten oder gewonnene Preise verkauft habe und ebenfalls nie mit Berufssportlern gekämpft habe (vgl. Lenk, 1964, S. 198). Die damaligen zu erbringenden Leistungen, um an den olympischen Spielen teilzunehmen, waren jedoch gemessen an den heutigen Leistungsniveaus noch sehr gering. So reichte meist der Aufwand einiger Stunden wöchentlich neben dem Beruf noch für ein ausreichendes Leistungsniveau, während die Athleten heute extreme materielle und zeitliche Aufwände erbringen müssen, welche sich in der Regel nicht mit einem Beruf außerhalb ihrer aktiven Karriere als Athlet vereinbaren lassen (vgl. Hollmann, 1988, S. 156).
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