Examensarbeit, 2006
46 Seiten, Note: 1,3
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Evaluation von Handlungskompetenz im Politikunterricht am Beispiel der Konditoren in der Mittelstufe am Berufskolleg Ehrenfeld (BKE). Der Fokus liegt auf der Entwicklung eines Evaluationsinstrumentes, welches Lehrkräften helfen soll, Handlungskompetenz der Schüler im Politikunterricht besser zu bewerten. Dabei werden verschiedene Perspektiven beleuchtet, darunter die Bildungspolitik, die Lernpsychologie und die Fachdidaktik Politik.
Die Einleitung führt in das Thema der Evaluation von Handlungskompetenz im Politikunterricht ein und stellt die drei zentralen Fragen der Arbeit vor: den Überprüfungsgegenstand, den Überprüfungsbereich und das Bewertungsinstrument. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Perspektiven auf Handlungsorientierung, darunter die Bildungspolitik, die Lernpsychologie und die Fachdidaktik. Das dritte Kapitel fokussiert auf die spezifische Situation des Bildungsgangs „Konditoren“ am BKE und beleuchtet die Integration von Handlungskompetenz in den Lehrplan. Im vierten Kapitel werden die Herausforderungen und Chancen der Handlungsorientierung aus der Sicht der Lehrkraft betrachtet. Das fünfte Kapitel widmet sich der Konstruktion eines Evaluationsinstrumentes, indem es die Evaluationsziele, -kriterien und -indikatoren definiert. Das sechste Kapitel befasst sich mit der Bedeutung der Selbstevaluation und den Möglichkeiten, Schüler in den Bewertungsprozess einzubinden.
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind Handlungskompetenz, Handlungsorientierung, Politikunterricht, Evaluation, Berufskolleg, Konditoren, Bildungsgang, Lehrplan, Selbstevaluation. Darüber hinaus werden die Aspekte der Bildungspolitik, Lernpsychologie und Fachdidaktik Politik beleuchtet.
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Gast
Erfreulich gut!.
Zwar habe ich nur die kostenlos zugänglichnen Informationen zur Arbeit von Herrn Schiffer zum Thema "Evaluation von Handlungskompetenz ..." gelesen, und dennoch hat mir das Inhaltsverzeichnis für meine eigene Staatsarbeit bereits sehr geholfen. Erfreulich gut ist es dem Autor m.E. gelungen, das komplexe Feld der Handlungskompetenz und den "Amöbenbegriff" der Evalutaion für den berufschulichen Kontext zu verbinden und dann zu gliedern. Dafür an dieser Stelle schon mal DANKE! Ob sich allerdings die Investition von 29 lohnen wird, habe ich noch nicht entschieden. Allerdings erscheint mir dieser Preis - verglichen mit den Preisen anderer AutorInnen - nicht unfair. Ist mir aber für einen spontanen Download jetzt noch zu viel. Aber vielleicht später?!
am 28.8.2006
Jochen Schiffer
Gutachten zur Examensarbeit.
Gutachten über die Hausarbeit gemäß § 33 Abs. 5 OVP
Studienseminar für Lehrämter an Schulen, Köln II (Lehramt für das Berufskolleg)
Studienreferendar/in: Jochen Schiffer
Thema: Evaluation von Handlungskompetenz im Politikunterricht am Beispiel der Konditoren in der Mittelstufe am BKE
Erstgutachter: XXXX
Die Arbeit von Herrn Schiffer umfasst 31,5 Seiten zuzüglich Quellen und sechs Anlagen. Sie ist sehr gut lesbar und ohne Anhang verständlich. Hervorzuheben sind Zwischenstände und Beispiele aus dem erlebten Unterricht von Herrn Schiffer, die es dem Leser leicht machen, der Logik der Gedankenführung zu folgen und die Entstehung konkreter Evaluationsprobleme im Unterricht bei Konditoren nachzuempfinden. Die vereinzelt vorhandenen Fehler in der Rechtschreibung beeinträchtigen an keiner Stelle die Lesbarkeit. Die Arbeit zielt insbesondere auf die Lehrerfunktion der Evaluation, entwickelt dazu innovative Instrumente und bedenkt Chancen der Diagnostik und Unterrichtsentwicklung. Die Arbeit beginnt mit einer gewissenhaften Fundierung des Evaluationsanliegens, entwickelt Evaluationsziele, zu ihnen passende Instrumente für Lehrer und Schüler und bewertet das Erreichte schließlich im Kontext des Berufskollegs Ehrenfeld.
Theoretische Schärfe beweist bereits der Beginn der Arbeit: Herr Schiffer beginnt nicht einfach mit der Entwicklung von Hilfsmitteln der Evaluation, sondern fragt zuerst kritisch, was überhaupt bewertet werden kann und soll. Er zeigt deutlich, dass das Handeln eine umstrittenen Größe ist, es unterschiedliche Handlungsbegriffe gibt, bei denen das Handeln als übergreifende Kompetenz, weitere Kompetenz, z.B. neben Urteils- und Methodenkompetenz, oder als primärer Lernweg begriffen wird und auch noch gefragt werden kann, welche Handlungsform evaluiert werden soll, z.B. reales, produktives oder simulatives Handeln. Schon in der Entwicklung der Arbeit sieht Herr Schiffer das Anliegen der Handlungsevaluation mit großem Realismus in einem komplexen Gefüge pädagogischer Diskussion und alltäglichen Handlungsdrucks, der von wenig hilfreichen Lehrplänen und unzureichenden schulinternen Abstimmungsprozessen im Vorfeld der täglichen Unterrichtsarbeit geprägt ist. Die hohe Eigenständigkeit des Urteils von Herrn Schiffer zeigt sich dabei auch in seiner Behauptung, dass die Kooperation des Politikunterrichts mit anderen Fächern im angesprochenen Bildungsgang nicht leicht zu realisieren ist und dem späteren Hinweis auf die Gefahr der Entpolitisierung des Fachs im Ringen um stärkere Kooperation im Sinne des Lernfeldkonzepts.
Die geschilderte Ausgangslage macht Herrn Schiffers Suche nach einer fachinternen Evaluation plausibel. Positiv ist nicht nur die gewonnenen Eingrenzung, sondern auch die Bescheidenheit, die sich in der Bereitschaft zeigt, den eigenen Ansatz als temporäre Lösung zu begreifen und sich später kooperativ in Evaluationsverfahren auf Ebene des Bildungsgangs einzubringen. Die plakative Schilderung des Lehrers, der abends versucht, die Handlungskompetenz seiner Schüler nach gelungener Klassendiskussion über Krankheitstage einzuschätzen, zeigt realistisch den Handlungsdruck, ein professionelles und praktikables Evaluationsinstrument auf Basis klarer Ziele und eindeutiger Beobachtungskriterien zu entwickeln.
Die von Herrn Schiffer exemplarisch entwickelte Zielscheibe bezieht sich sicher auf die Evaluation zentraler Kompetenzen politischen Handelns, wirkt mit sechs Kriterien nicht überladen und verweist auf praxisgerechte Indikatoren für die Beobachtung einschlägigen Rollenhandelns. Bemerkenswert ist, dass Herr Schiffer die Evaluationsscheibe in einer Vielfalt von Anwendungsmöglichkeiten präsentiert, für die sie mit kleinen Veränderungen zur Verfügung steht: Sie ist erstens einsetzbar zur Diagnose für einzelne Schüler -bezogen auf einen Stichtag oder für eine längerfristige Lernbeobachtung-, die Notenfindung und als Unterstützung bei der Kommunikation von Evaluationsprozessen. Zweitens ist sie einsetzbar für die Evaluation des Probehandelns mehrerer Schüler, für die gegenseitige Evaluation von Schülern und die Selbstevaluation. Beim Einsatz des Instruments zur Selbstevaluation könnte noch deutlicher werden, ob die Schüler auch die Kriterien, die in die Kästchen des Selbstbewertungsbogens eingetragen werden müssen, ganz oder teilweise selbst entwickeln oder ob der Lehrer diese komplett vorgibt.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Herr Schiffer mit seiner Arbeit einen gelungenen Beitrag zur professionelleren Bewertung politischer Handlungskompetenz leistet. Er macht den schwierigen Kontext der Bewertung von Handlungskompetenz bei Konditoren unter dem Druck zeitlicher Grenzen humorvoll deutlich und regt an zum Experiment mit der Zielscheibe, die er in den Dienst der Entwicklung einer neuen Bewertungskultur stellt, die Wissensabfragen klar hinter sich lässt und der nachhaltigen Kompetenzentwicklung der Schüler verpflichtet ist. Die Arbeit zeigt den Willen, das vorgeschlagene Instrument in der Schule im Dialog mit Kollegen weiter zu entwickeln und sich dabei an fachdidaktischen Standards der Evaluation zu orientieren.
Sehr gut (1
am 14.9.2006