Wissenschaftlicher Aufsatz, 2005
14 Seiten
Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...)
Der Artikel befasst sich mit der Frage, ob der Begriff „kollektives Gedächtnis“ im Zusammenhang mit der Kolonialgeschichte sinnvoll anwendbar ist. Dabei werden die philosophischen Grundlagen des Gedächtnisbegriffs bei Platon und Aristoteles beleuchtet, um die Grenzen und Probleme des Konzepts „kollektives Gedächtnis“ aufzuzeigen.
Der Artikel beginnt mit einer kritischen Analyse des Begriffs „kollektives Gedächtnis“. Er beleuchtet die philosophischen Ansätze von Platon und Aristoteles zum Gedächtnis und zeigt auf, dass das Gedächtnis als individuelle, geistige Fähigkeit begriffen werden sollte, die nicht einfach auf eine kollektive Ebene übertragen werden kann. Insbesondere im Kontext des Kolonialismus, wo sich Täter und Opfer in einem Konfliktverhältnis gegenüberstanden, ist die Anwendung des Begriffs „kollektives Gedächtnis“ problematisch, da er die unterschiedlichen und konträren Erfahrungen von Kolonisierten und Kolonisierern nicht ausreichend berücksichtigt.
Der zweite Teil des Artikels befasst sich mit den Schwierigkeiten, die sich aus der Verwendung des Begriffs „kollektives Gedächtnis“ im Kontext des Kolonialismus ergeben. Die tiefgreifenden Wunden, die durch den Sklavenhandel und die Kolonialisierung geschlagen wurden, machen es für Afrikaner schwierig, die Verwendung dieses Begriffs zu akzeptieren. Sie sehen in ihm eine euphemistische Kategorie, die die wahre Dimension des kolonialen Unrechts verschleiert. Der Artikel plädiert dafür, auf die Verwendung des Begriffs „kollektives Gedächtnis“ im Zusammenhang mit der Kolonialgeschichte zu verzichten, da er eurozentrische Perspektiven begünstigen und die Verantwortung für die koloniale Vergangenheit verharmlosen könnte.
Gedächtnis, Kollektives Gedächtnis, Kolonialismus, Erinnerungskultur, Versöhnung, Ethik, Afrika, Europa, Globalisierung, Kulturtranszendenz, Ideologiefreiheit.
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