Magisterarbeit, 2006
99 Seiten, Note: 1,0
Diese Arbeit untersucht das Inzestmotiv in Thomas Manns "Der Erwählte" und Robert Musils "Der Mann ohne Eigenschaften". Ziel ist es, die Verwendung dieses ambivalenten Motivs in beiden Romanen zu analysieren, seinen historischen Kontext zu beleuchten und verschiedene Deutungsmöglichkeiten im Lichte der Psychoanalyse und literaturwissenschaftlicher Ansätze zu diskutieren.
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Inzests als literarisches Motiv ein und stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung und Intention der Inzestdarstellung in den Romanen von Thomas Mann und Robert Musil. Sie hebt die Ambivalenz des Motivs hervor – zwischen Dekadenz und Utopie, Grausamkeit und Liebesrausch – und kündigt die methodische Vorgehensweise der Arbeit an.
Geschichte des Inzests: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Inzestverbots, untersucht dessen rechtliche und traditionelle Grundlagen und analysiert verschiedene wissenschaftliche Theorien, insbesondere die von Claude Lévi-Strauss, um die gesellschaftliche Funktion des Tabus zu verstehen. Es wird auf Ausnahmen vom Inzestverbot eingegangen und der ambivalente Charakter des Inzests als sowohl verbotene Handlung als auch mythisch aufgeladenes Phänomen herausgestellt.
Das literarische Inzestmotiv: Dieses Kapitel konzentriert sich auf den literarischen Aspekt des Inzestmotivs. Es erforscht den poetischen Reiz des Inzestverbots und untersucht die mythischen Vorbilder, die sowohl Thomas Mann als auch Robert Musil in ihren Werken verarbeitet haben. Der Fokus liegt auf antiken Mythen wie dem Mythos von Narcissus und der Bedeutung der Androgynität für die Darstellung der Geschwisterliebe.
Motivstruktur des Inzests: In diesem Kapitel wird die Struktur des Inzestmotivs in den beiden Romanen analysiert. Es werden die verschiedenen Konstellationen (Geschwisterinzest bei Musil, Zwillingsinzest und Mutter-Sohn-Beziehung bei Mann) verglichen und die Rolle der Raumsemantik in der Gestaltung des Inzestmotivs untersucht. Die Analyse fokussiert darauf, wie die Inzestbeziehungen die Handlungsstrukturen und die Gesamtkomposition der Romane prägen.
Die Inzestthematik im Wandel der Zeit: Dieser Abschnitt betrachtet die Entwicklung des Inzestmotivs in der Literatur verschiedener Epochen, von der Aufklärung und Romantik bis zum 20. Jahrhundert. Es wird die Verknüpfung des Inzestmotivs mit gesellschaftlichen Diskursen wie Blutschande und Rassismus beleuchtet, und die unterschiedlichen Konnotationen des Motivs im Laufe der Zeit werden herausgearbeitet.
Psychoanalyse, Metaphysik und Inzest: Hier werden psychoanalytische und metaphysische Deutungsansätze zur Interpretation des Inzestmotivs vorgestellt. Die Theorien von Bachofen und Freud werden diskutiert und auf ihre Anwendung auf die Werke Manns und Musils bezogen. Die Analyse konzentriert sich auf die psychologischen Aspekte der Inzestbeziehungen und deren Zusammenhang mit den jeweiligen Weltanschauungen der Autoren.
Zur „Ernsthaftigkeit der Romane”: Dieser Abschnitt analysiert den Stellenwert des Inzestmotivs für die Gesamtkomposition und die jeweiligen Anliegen der Romane. Es werden die Lebensphilosophie der Humanität bei Mann und die utopische Weltanschauung der Liebeskonzeption bei Musil im Kontext des Inzestmotivs beleuchtet. Die Bedeutung autobiografischer Einflüsse und die zeitgenössische Rezeption der Romane werden ebenfalls kurz angeschnitten.
Inzest, Thomas Mann, Robert Musil, Der Erwählte, Der Mann ohne Eigenschaften, Motiv, Tabu, Mythen, Psychoanalyse, Androgynität, Geschwisterliebe, Literaturwissenschaft, Romantik, Moderne, Jahrhundertwende, Gesellschaft, Moral.
Diese akademische Arbeit analysiert das Inzestmotiv in Thomas Manns "Der Erwählte" und Robert Musils "Der Mann ohne Eigenschaften". Sie untersucht die Verwendung, den historischen Kontext und verschiedene Deutungsmöglichkeiten des Motivs im Lichte der Psychoanalyse und literaturwissenschaftlicher Ansätze.
Die Arbeit behandelt den historischen und gesellschaftlichen Kontext des Inzestverbots, den poetischen Reiz des Inzestmotivs in der Literatur, mythische Vorbilder bei Mann und Musil, die Motivstruktur des Inzests in beiden Romanen, psychoanalytische und philosophische Interpretationen, sowie die Entwicklung des Inzestmotivs im Wandel der Zeit (Aufklärung, Romantik, Moderne).
Die zentrale Betrachtung liegt auf den Romanen "Der Erwählte" von Thomas Mann und "Der Mann ohne Eigenschaften" von Robert Musil. Die Analyse fokussiert auf die Darstellung des Inzestmotivs in diesen Werken und deren jeweilige Interpretation.
Die Arbeit nutzt literaturwissenschaftliche und psychoanalytische Ansätze. Sie analysiert die Motivstruktur, die Raumsemantik, die mythischen Bezüge und bezieht Theorien von Autoren wie Claude Lévi-Strauss, Johann Jakob Bachofen und Sigmund Freud mit ein.
Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene Mythen (Narkissos, Isis und Osiris, Ödipus), sowie auf Theorien von Claude Lévi-Strauss (Inzesttheorien), Johann Jakob Bachofen (Mutterrecht) und Sigmund Freud (Totem und Tabu). Diese werden im Kontext der Interpretation des Inzestmotivs in den Romanen diskutiert.
Die Arbeit ist in Kapitel unterteilt, die die Geschichte des Inzests, das literarische Inzestmotiv, die Motivstruktur in den beiden Romanen, die Entwicklung des Motivs im Wandel der Zeit, psychoanalytische und metaphysische Deutungen, sowie eine Schlussbetrachtung zur "Ernsthaftigkeit der Romane" behandeln. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind enthalten.
Die Arbeit kommt zu Schlussfolgerungen über die Bedeutung des Inzestmotivs in den jeweiligen Romanen, seine Funktion innerhalb der Handlungsstruktur und seine Interpretation im Kontext der jeweiligen Weltanschauung der Autoren (Mann: Humanität; Musil: utopische Liebeskonzeption). Der Einfluss autobiografischer Elemente und die zeitgenössische Rezeption werden ebenfalls betrachtet.
Schlüsselwörter sind: Inzest, Thomas Mann, Robert Musil, Der Erwählte, Der Mann ohne Eigenschaften, Motiv, Tabu, Mythen, Psychoanalyse, Androgynität, Geschwisterliebe, Literaturwissenschaft, Romantik, Moderne, Jahrhundertwende, Gesellschaft, Moral.
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