Bachelorarbeit, 2007
69 Seiten, Note: 2,0
Diese Arbeit untersucht den Begriff der Chancengerechtigkeit anhand der Gerechtigkeitstheorien von John Rawls und Amartya Sen. Ziel ist es, zu analysieren, inwiefern soziale Kompensationen im Sinne der Chancengerechtigkeit durch diese Theorien gerechtfertigt werden können.
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der sozialen Gerechtigkeit ein und problematisiert die vereinfachte Sichtweise, soziale Gerechtigkeit sei lediglich die effiziente Verteilung staatlicher Leistungen. Sie veranschaulicht die Komplexität des Gerechtigkeitsempfindens anhand von Beispielen wie der langfristigen finanziellen Unterstützung von Kindern durch Eltern und der Unzufriedenheit mit prekären Arbeitsverhältnissen. Die Einleitung betont, dass Gerechtigkeit eine moralische Forderung darstellt und soziale Ungleichheit dann vorliegt, wenn Menschen aufgrund ihrer sozialen Stellung ungleich von gesellschaftlichen Gütern profitieren. Schließlich wird der Fokus auf die Bedeutung von Bildung und den ungleichen Zugang dazu in Deutschland gelegt, was den Bedarf an einem Konzept der Chancengerechtigkeit unterstreicht.
2. Verteilungsgerechtigkeit und Kompensation: Dieses Kapitel untersucht verschiedene Aspekte der Verteilungsgerechtigkeit. Es beleuchtet die Ursachen sozialer Ungleichheit, analysiert verschiedene Prinzipien der Verteilungsgerechtigkeit (Bedarfsprinzip, Leistungsprinzip) und diskutiert die Rolle von Chancen und Gerechtigkeit, insbesondere im Kontext von Bildung und Einkommen. Die Vererbung von Ungleichheiten und der schichtspezifische Zugang zu Bildung werden detailliert betrachtet. Das Kapitel analysiert die Gerechtigkeitsvorstellungen der deutschen Bevölkerung und entwickelt schließlich den Begriff der Chancengerechtigkeit als ein Prinzip, das die Maximierung relativer Chancen aller, die Berücksichtigung des Solidaritätsprinzips und die Legitimation von Ungleichverteilung durch fairen Wettbewerb umfasst.
3. John Rawls „Theorie der Gerechtigkeit“: Dieses Kapitel analysiert Rawls' Theorie der Gerechtigkeit, sein Konzept des Urzustands und die Wahl der Gerechtigkeitsprinzipien. Es beleuchtet den Vorrang der Freiheit und die Prinzipien der Verteilung, insbesondere die Ansprüche auf Grundgüter und das Existenzminimum. Ein zentraler Punkt ist die Rolle der Chancengleichheit in Rawls' Theorie und die Diskussion, inwiefern diese Theorie dem Konzept der Chancengerechtigkeit entspricht. Das Kapitel untersucht kritisch Rawls' Differenzprinzip und dessen Konsequenzen für die Chancen der am wenigsten Begünstigten.
4. Amartya Sens „Verwirklichungschancen-Ansatz“: Dieses Kapitel präsentiert Sens „capability approach“ als Alternative zu etablierten Gerechtigkeitstheorien, insbesondere zu Rawls' Theorie. Es betont die Bedeutung individueller Freiheiten und Fähigkeiten („capabilities“) für die gesellschaftliche Teilhabe. Sen kritisiert die Fokussierung auf die Verteilung von Ressourcen und Einkommen und plädiert für die Berücksichtigung der tatsächlichen Möglichkeiten der Menschen, ein gutes Leben zu führen. Das Kapitel analysiert Sens Konzept des „evaluative space“ und die Bedeutung interpersonaler Vergleiche. Es schließt mit einer Bewertung, inwieweit Sens Ansatz dem Konzept der Chancengerechtigkeit gerecht wird.
Soziale Gerechtigkeit, Chancengerechtigkeit, Chancengleichheit, Verteilungsgerechtigkeit, John Rawls, Theorie der Gerechtigkeit, Amartya Sen, Verwirklichungschancen-Ansatz, soziale Kompensation, soziale Ungleichheit, Bildungsgerechtigkeit, Leistungsprinzip, Bedarfsprinzip, Solidarität, Freiheit.
Diese Arbeit untersucht den Begriff der Chancengerechtigkeit anhand der Gerechtigkeitstheorien von John Rawls und Amartya Sen. Ziel ist es zu analysieren, inwiefern soziale Kompensationen im Sinne der Chancengerechtigkeit durch diese Theorien gerechtfertigt werden können. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, Kapitel zu Verteilungsgerechtigkeit, Rawls' Theorie der Gerechtigkeit, Sens Verwirklichungschancen-Ansatz und eine Schlussfolgerung. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Die Arbeit vergleicht und kontrastiert die Gerechtigkeitstheorien von John Rawls ("Theorie der Gerechtigkeit") und Amartya Sen ("Verwirklichungschancen-Ansatz"). Rawls' Theorie wird im Detail analysiert, einschließlich seines Urzustands, der Gerechtigkeitsprinzipien und der Rolle der Chancengleichheit. Sens Ansatz wird als Alternative präsentiert, mit Fokus auf individuellen Freiheiten und Fähigkeiten ("capabilities").
Die Arbeit differenziert zwischen Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit. Während Chancengleichheit auf gleiche Startbedingungen abzielt, umfasst Chancengerechtigkeit darüber hinaus die Berücksichtigung von bestehenden Ungleichheiten und die Kompensation von Benachteiligungen, um tatsächlich gleiche Chancen zu ermöglichen. Die Arbeit argumentiert, dass Chancengerechtigkeit die Maximierung relativer Chancen aller, die Berücksichtigung des Solidaritätsprinzips und die Legitimation von Ungleichverteilung durch fairen Wettbewerb umfasst.
Soziale Kompensation ist ein zentrales Thema. Die Arbeit untersucht, wie die Theorien von Rawls und Sen soziale Kompensationen im Sinne der Chancengerechtigkeit rechtfertigen können. Es wird analysiert, inwieweit die beiden Theorien Maßnahmen zur Kompensation von Benachteiligungen unterstützen und welche Implikationen dies für die Gestaltung von Sozialpolitik hat.
Die Arbeit beleuchtet verschiedene Prinzipien der Verteilungsgerechtigkeit, darunter das Bedarfsprinzip und das Leistungsprinzip. Sie analysiert die Ursachen sozialer Ungleichheit, die Rolle von Bildung und Einkommen, die Vererbung von Ungleichheiten und die Gerechtigkeitsvorstellungen der deutschen Bevölkerung. Der schichtspezifische Zugang zu Bildung wird als wichtiger Faktor für soziale Ungleichheit herausgestellt.
Rawls' Theorie wird umfassend analysiert, einschließlich seines Konzepts des Urzustands, der Wahl der Gerechtigkeitsprinzipien, des Vorrangs der Freiheit und der Ansprüche auf Grundgüter und das Existenzminimum. Die Arbeit untersucht kritisch Rawls' Differenzprinzip und dessen Konsequenzen für die Chancen der am wenigsten Begünstigten und diskutiert die Rolle der Chancengleichheit in Rawls' Theorie und deren Relevanz für das Konzept der Chancengerechtigkeit.
Sens "capability approach" wird als Alternative zu Rawls' Theorie präsentiert. Die Arbeit betont die Bedeutung individueller Freiheiten und Fähigkeiten ("capabilities") für gesellschaftliche Teilhabe. Sen's Kritik an der Fokussierung auf die Verteilung von Ressourcen und Einkommen und seine Betonung der tatsächlichen Möglichkeiten der Menschen, ein gutes Leben zu führen, werden detailliert erläutert. Das Konzept des "evaluative space" und die Bedeutung interpersonaler Vergleiche werden ebenfalls analysiert.
Schlüsselwörter sind: Soziale Gerechtigkeit, Chancengerechtigkeit, Chancengleichheit, Verteilungsgerechtigkeit, John Rawls, Theorie der Gerechtigkeit, Amartya Sen, Verwirklichungschancen-Ansatz, soziale Kompensation, soziale Ungleichheit, Bildungsgerechtigkeit, Leistungsprinzip, Bedarfsprinzip, Solidarität, Freiheit.
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