Magisterarbeit, 2007
70 Seiten, Note: 1,3
Diese Arbeit befasst sich mit dem Motiv der hässlichen Frau in der Literatur des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Sie untersucht, wie die Darstellung von Hässlichkeit die etablierten Geschlechterrollen in Frage stellt und welche neuen Möglichkeiten für die Konstruktion von weiblicher Identität eröffnet werden.
Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil wird zunächst die Forschungsliteratur zum Motiv der hässlichen Frau beleuchtet. Dabei wird die Schwierigkeit, Schönheit und Hässlichkeit literarisch darzustellen, aufgezeigt. Es folgt eine Klärung der Begriffe „schön / Schönheit“ und „hässlich / Hässlichkeit“. Ein Exkurs behandelt die Entwicklung der Ästhetik als Wissenschaft und deren begriffliche Kategorien. Anschließend wird die Entstehung des Begriffs „das schöne Geschlecht“ anhand von Edmund Burkes „A Philosophical Enquiry into the Origin of our Ideas of the Sublime and Beautiful“ untersucht. Der erste Teil endet mit einem Ausblick auf den zweiten Teil, der sich mit den literarischen Texten befasst.
Im zweiten Teil der Arbeit werden vier Texte behandelt, deren Hauptfiguren hässlich sind: Adalbert Stifters Novelle „Brigitta“, Theodor Fontanes „Schach von Wuthenow“, Thomas Manns „Gerächt“ und Ferdinand von Saars „Sappho“. Die Analyse dieser Texte untersucht, wie die Hässlichkeit der Frauen dargestellt wird und wie die traditionelle Verbindung von Schönheit, Weiblichkeit und Begehren aufgebrochen wird. Dabei werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den frühen Texten (Stifter, Fontane) und den späteren Texten (Mann, Saar) herausgearbeitet. Es zeigt sich, dass die frühen Texte die Möglichkeit einer neuen Geschlechterkonstruktion und damit eine Identität der Protagonistinnen außerhalb der bestehenden Normen implizieren, während die späteren Texte eher eine problematische Darstellung weiblicher Hässlichkeit bieten.
Hässliche Frau, Geschlechterrollen, Literatur, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, Schönheit, Hässlichkeit, Ästhetik, Edmund Burke, Brigitta, Schach von Wuthenow, Gerächt, Sappho, weibliche Identität, neue Geschlechtermodelle.
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