Wissenschaftlicher Aufsatz, 2007
10 Seiten
Die Schriften von Vertreterinnen der bürgerlichen Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts in Deutschland zeugen vielfach von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem zeitgenössi-schen Geschlechteridealen. Sie gehen über die bloße Kritik der meist von Männern normierten Rollenzuordnungen und über die Beschreibung der realen Zustände hinaus. Eigene Entwürfe der Geschlechterverhältnisse werden formuliert und Emanzipationsforderungen daraus abgeleitet.
Haben sich die Akteurinnen der Ersten Frauenbewegung auch dem Thema Gewalt gewidmet? Um dieser Frage nachzugehen, gilt es in den Schriften von Louise Otto, Helene Lange und Hedwig Dohm nach Ausprägungen physischer und psychischer Gewalt Ausschau zu halten. Dabei darf nicht nur der Begriff Gewalt Kriterium sein, sondern auch damit assoziierte Ausprägungen, etwa Zwang, Folter, Knechtschaft, Beschränkung usw. Gleiches gilt auch für möglicherweise vorhandene Metaphern und sonstige versteckte Hinweise auf Gewalt. Nachfolgend liegt Hauptaugenmerk darauf, in welchen Zusammenhängen von Gewalt gesprochen und wie Gewalt sprachlich dargestellt wird. Zudem ist von Belang, ob Maßnahmen gegen Gewalt angedacht werden.
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