Examensarbeit, 2020
16 Seiten, Note: 2,0
1. Teil I: Längerfristige Unterrichtszusammenhänge
1.1 Leitgedanken
1.2 Curriculare Legitimation
1.3 Nachhaltiger Kompetenzaufbau
1.4 Überprüfung des Lern- und Kompetenzzuwachses
1.5 Übersicht über die Unterrichtsreihe
2. Teil II: Inhalte der Unterrichtsstunde
2.1 Lehr- und Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler
2.2 Sachanalyse der Stunde
2.2.1 Die Kaiserkrönung Karls des Großen
2.2.2 Das Reisekönigtum
2.2.3 Das Lehnswesen
2.2.4 Zusatz-Stationen: Kindheit und Nachfolge
2.3 Zentraler didaktischer Schwerpunkt der Stunde
2.4 Angabe des Kompetenzzuwachses: Lernziele der Stunde
2.5 Begründung der eingesetzten Medien
2.6 Begründung der Methodenkonzeption
2.7 Informationen zu Lern- und Arbeitsverhalten, Differenzierung und Individualisierung
2.8 Verlaufsplan der Stunde
3. Literaturverzeichnis
4. Abbildungsverzeichnis
Karl der Große erbte ein großes Reich und machte es während seiner langen Herrschaft zu einem wahren Großreich. Neben seinem Titel „König der Franken“ gelang es ihm „König der Langobarden“, „Herr der Stadt Rom“ und nicht zuletzt zum „Kaiser Karl“ zu werden (Vgl. Fleckenstein, 53). Kaum eine Dynastie ist so erfolgreich gewesen, wie die der Karolinger. Eine Dynastie die am Ende ihrer Amtszeit nach ihrem wichtigsten Vorfahren benannt wurde: Karl dem Großen. Er war eine alles überschattende Persönlichkeit, brachte die Projekte seines Vaters und Urgroßvaters zu einem erfolgreichen Abschluss, erweitere das Frankenreich um zahlreiche Gebiete, erlangte im Jahre 800 die Kaiserwürde und wurde schlichtweg als vorbildlicher Herrscher glorifiziert (Vgl. Ubl, 6f). Seine Person erfuhr in der Geschichtswissenschaft eine große Bedeutung und hat darüber hinaus seine Berechtigung im Kerncurriculum der Realschulen. Karl der Große ist ein wichtiger Bestandteil des kollektiven Geschichtsbewusstseins. Man kann ihn diesbezüglich mit Alexander, Caesar und Napoleon gleichsetzen. Er legte das Fundament dessen, was die heutige europäische Geschichte bis heute versucht: Europäische Gemeinsamkeiten, nationale Sonderungen, Staatsordnung, Gesellschaftsgliederung, christliche Werte, antike Bildung, verpflichtende Überlieferung und lockere Freiheit (Vgl. Hägermann, 9).
Die Unterrichtsreihe „Das Leben im Mittelalter – Herrschaft und politische Ordnung“ ist durch den Kernlehrplan Geschichte für Realschulen des Landes Nordrhein-Westfalen legitimiert. Die Thematik der vorliegenden Unterrichtsreihe lässt sich dem Inhaltsfeld 3 „Europa im Mittelalter“ zuordnen (Vgl. KLP Ge, 14). Die Umsetzung des neuen Kernlehrplans für das Fach Geschichte wird nach Absprache mit der Fachkonferenz und der damit verbundenen anstehenden Neugestaltung des schulinternen Lehrplans und der Anschaffung neuer Geschichtsbücher auf das Schuljahr 2021/2022 verlegt.
Der aktuelle schulinterne Lehrplan der T.-H.-Realschule bezeichnet diese Unterrichtsreihe mit dem Titel: „Europa im Mittelalter“ und fasst darunter das gesamte 1. Schulhalbjahr (Vgl. Schulinterner Lehrplan Ge 2011).
Innerhalb des Unterrichtsvorhabens „Das Leben im Mittelalter – Herrschaft, politische Ordnung und Ständegesellschaft“ sollen nachhaltig folgende, auf den Kernlehrplan bezogene, Kompetenzen gefördert werden. Die SuS…
- (Sunde 1, 2, 3, 4, 5, 6) beschreiben wichtige Personen und Gruppen in den jeweiligen Gesellschaften, ihre Funktionen, Motive und Handlungsmöglichkeiten (SK 3),
- (Stunde 1) beschreiben wesentliche Umbrüche (…) (SK 4),
- (Stunde 1, 3, 4, 5, 6) beurteilen einfache historische Situationen unter Berücksichtigung von Motiven und Folgen (UK 1),
- (Stunde 1) gestalten auf Grundlage ihres geschichtlichen Wissens Rollen in Spielsituationen nach, versetzen sich in die Lage anderer hinein und treffen einfache Entscheidungen (HK 2),
- (Stunde 2, 3, 4, 5, 6) ordnen historisches Geschehen, Strukturen und Personen in elementarer Form chronologisch, räumlich und thematisch ein (SK 1),
- (Stunde 2) benennen Schlüsselereignisse und charakteristische Merkmale einzelner Epochen und Gesellschaften (SK 2),
- (Stunde 2) vergleichen und beurteilen in Ansätzen das Handeln von Menschen und seine Folgen im Kontext ihrer Motive, Möglichkeiten und zeitgenössischen Wertvorstellungen (UK 2),
- (Stunde 3, 4, 5) strukturieren und stellen einfache historische Zusammenhänge und Sachverhalte mithilfe von (hier: Mind-Maps) dar (MK 7),
- (Stunde 3, 4, 5, 6) beschreiben einfache historische Sachverhalte (fach-) sprachlich angemessen und adressatengerecht (MK 9),
- (Stunde 3, 4, 5, 6) identifizieren in Sachtexten Kernaussagen und geben diese mit eigenen Worten sprachlich angemessen wieder (MK 4),
- (Stunde 3, 4, 5) legen in Ansätzen dar, ob der erreichte Wissensstand als Basis für ein Urteil zureichend ist (UK 5),
- (Stunde 3, 4, 5) beschaffen angeleitet Informationen aus (…) außerschulischen Medien (u.a. Internet) und stellen diese dar (MK 10),
- (Stunde 7) erstellen in Inhalt und Struktur klar vorgegebene Medienprodukte (hier: Quizfragen) zu fachbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese im Unterricht (HK 1).
Das Fach Geschichte wird an der T.-H.-Realschule ab der Klasse 6 unterrichtet. In der Stufe 7 findet der Geschichtsunterricht einmal wöchentlich statt. Die Reihenplanung (siehe Kapitel 1.5) bezieht sich auf die ersten Schulwochen des Schuljahres und wird durch die ansonsten entstehende Länge der Reihe über das ganze 1. Schulhabjahr in zwei Kurzreihen pro Halbjahr geteilt. Diese Unterrichtsreihe ist die erste Einheit. Das Fach Geschichte ist ein „mündliches Fach“. Das bedeutet, dass alle unterrichtlichen, mündlichen Leistungen zur Leistungsbewertung herangezogen werden. Dazu zählen neben den mündlichen Beiträgen, das Vortragen von Referaten, Plakaten, Lapbooks o.ä. Neben der mündlichen Mitarbeit werden schriftliche Leistungen wie Protokolle und das ordentliche Führen eines Hefters bei der Notenvergabe hinzu gezogen.
Zur Überprüfung des Kompetenzzuwachses wird in Stunde 9 eine Lernzielkontrolle geschrieben. Diese beinhaltet die Themen: Völkerwanderung, Karl der Große und Otto I. In der Vorstunde zur Lernzielkontrolle erstellen die SuS ein Quiz, in dem sie ihr Wissen über die im Test relevanten Themen wiederholen und prüfen und somit optimal auf eine erfolgreiche Lernzielkontrolle vorbereitet werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Klasse besteht aus 21 SuS. Davon sind 12 Mädchen und neun Jungen. Die LAA unterrichtet die Klasse in Form des bedarfsdeckendem Unterrichts seit dem Schuljahr 2019. Zum Schuljahr 2020 sind zwei neue Schülerinnen in die Klasse gekommen, über die keine Aussage getroffen werden kann. Bedingt durch die Corona-Krise fand bis Mai ein Homeschooling des Kurses statt. Dem schloss sich ab dem 18.05. der Präsenzunterricht, einmal wöchentlich einstündig in halbierter Klassenstärke an. Unter Wahrung der Hygienemaßnahmen findet die unterrichtspraktische Prüfung in regulärer Klassenstärke unter dauerhaftem Anlegen des Mund-Nasen-Schutzes statt.
Fachlich ist der Kurs äußerst heterogen und tendenziell eher leistungsschwach. Mündlich sind die SuS sehr aktiv. Allgemein zeigt die gesamte Klasse eine hohe Motivation im Geschichtsunterricht. Diskutieren fällt den SuS zumeist noch schwer und muss durch die LAA angeleitet werden. Die Stundenziele werden dennoch durch Maßnahmen zur Differenzierung erreicht.
Die Methode „Lerntheke“ ist den bekannt. Diese bietet bei einer Lerngruppe, dessen Lerntempo sehr unterschiedlich ist, den Vorteil jedem in seinem eigenen Tempo arbeiten lassen zu können. Dennoch sollen die drei Pflichtstationen innerhalb von drei Unterrichtsstunden abgearbeitet werden. Eine Station pro Stunde ist angedacht, wird der Klasse jedoch nicht offen kommuniziert, um Hektik und unsaubere Arbeit zu verhindern.
Medial ist der Kurs kaum ausgebildet, sodass auf die Arbeit mit Handys und Tablets, die ohnehin nicht bei jedem SoS vorhanden sind, verzichtet wird. Um das Interesse an Medien dennoch einzubinden, befinden sich an einer Station der Lerntheke Laptops mit einem Erklärvideo, welches die SuS bedienen müssen. Dabei ist auf besondere Hygienemaßnahmen wie dem Anlegen von Schutzhandschuhen zu achten.
Die Kaiserkrönung Karls des Großen gehört zu den bekanntesten Ereignissen des Mittelalters. Ihre historische Wahrheit lässt sich anhand dreier Quellen belegen: das Papstbuch, die Reichsannalen und die Lorscher Annalen (Vgl. Hägermann, 418). Sie fand am Weihnachtstag des Jahres 800 in der Petersbasilika statt und wurde von Papst Leo III. durchgeführt. Der historische Hintergrund der Kaiserkrönung liegt in der zunehmenden Distanzierung des Papsttums vom Kaisertum in Konstantinopel. Die Kirche sah ihre Macht schwinden. Leo III. überlebte ein Attentat und begab sich unter Karls Schutz. Leo III. stand unter schweren Anfeindungen, von denen er freigesprochen wurde (Vgl. Schieffer, 3f). Die Krönung selbst wird widersprüchlich interpretiert. Festzustellen ist aber, dass der Empfang Karls in Rom weitaus ehrvoller stattfand, als es das Zeremoniell vorsah. Karl wurde also eine weitaus größere Ehre zuteil als üblich. So berichten zumindest die Reichsannalen. Das Papstbuch hingegen, erwähnt die ehrvolle Begrüßung nur oberflächlich (Vgl. Hägermann, 419). Festzuhalten bleibt jedoch: Leo III. zog ihm meilenweit auf der Reise nach Rom entgegen (Vgl. Becher/Ehlers, 54). Vermutlich wollte Leo III. seinem Beschützer als Dank einen Empfang bereiten, wie es noch keinem König vor ihm zuteil wurde (Vgl. Hägermann, 420). Karl selbst nutze die Gelegenheit und lädt den verfolgten Papst Leo III. zu sich nach Paderborn ein, als er von seiner angegriffenen Stellung erfährt. Wahrscheinlich sprachen die beiden bereits bei diesem Treffen im Jahr 799 über die anstehende Kaiserkrönung Karls. Damit hat Karl ein ganzes Jahr Zeit das Ereignis angemessen in Szene zu setzen und genauestens zu planen (Vgl. Ubl, 56). Karl Kaiserwürde wurde politisch verliehen, klammerte die Römer aus und stellte die Krönung als einigen Akt von Papst, Synode, Grafen, Christenvolk und Frankenkönig dar (Vgl. Fried, 487).
„Der Sinn dieser Krönung, das Wesen dieses welthistorischen Umbruchs in der langen Herrschaftszeit Karls des Große, versteckt sich somit hinter auseinanderdriftenden Wünschen, unterschiedlichen Deutungen und Erinnerungen der Beteiligten.“ (Fried, 494).
Karl der Große war als Reisekönig bekannt, da er nicht in einer Hauptstadt verweilte, sondern mit seinem Gefolge umherzog. Dazu errichtete er in seinem gesamten Reich Pfalzen oder nächtigte am Hof eines Bischofs oder in einem Kloster. Aachen wurde im Laufe von Karls Regierung sein Hauptsitz (Vgl. Hartmann, 118). Die Idee stammt aus der karolingischen Herrschaft, bereits Karls Vater lebte ihm das Reisekönigtum vor. Ziel des Reisens war es Verwaltungsgeschäften und damit Regierungsgeschäften nachzugehen und Recht zu sprechen (Vgl. Becher/Ehlers, 71). Die Pfalzbauten ähnelten sich alle im Allgemeinen und hatten repräsentativen Charakter. Die Karolinger wählten bereits existierende Standorte und ließen neue Gebäude errichten (Vgl. Becher/Ehlers, 74f). Man geht davon aus, dass Karl sein Reich sehr gut kannte. Seine Wege zeigen für das Mittelalter eine unglaubliche Reichweite, die ihn sogar im Alter nicht davon abhielt, wenn nötig seine spätere Aachener-Lieblingsresidenz zu verlassen (Vgl. Hägermann, 657f). Um das Jahr 800 hat Karl der Große das Amt des Königsboten eingeführt, um die Tätigkeiten der Grafen zu überwachen. Sie bildeten eine Doppelspitze: Ein weltlicher Bote, wie ein Graf und ein geistlicher Bote, wie ein Bischof. Ihre Aufgabe war es die Grafen zu überwachen, Anweisungen des Königs weiterzugeben und Abgaben einzutreiben (Vgl. Hartmann, 127).
Die ältere Forschung beschreibt das Lehnswesen als ein sich mit der Zeit entwickelndes System, welches seine Anfänge schon weit vor Karls Herrschaftszeit hat. Es diente in seinen Grundzügen dazu, das Militärwesen zu organisieren und beeinflusste die Verteilung von Grund und Boden. Letzteres war im Mittelalter die wichtigste Ressource (Vgl. Petzold, 23). Das System bestand schon vor Karls Geburt unter Pippin und Karl Martell. Um ihre Eroberungen fortführen zu können, brauchten sie Krieger. Die Krieger waren durch Treue an sie gebunden und mussten viel Geld für ihre Ausrüstung zahlen. Damit die Ausrüstung gezahlt werden konnte und die Krieger in den Krieg zogen, wurden sie mit Gütern, dem „Lehen“ belohnt. (Vgl. Petzold, 22). Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Karl der Große bezüglich seiner Innenpolitik das Ziel verfolgte die semiarchaische Gesellschaft in eine zivilisierte zu verwandeln, die nach den Normen des Glaubens und Rechts in Gemeinschaft miteinander leben (Vgl. Hägermann, 449).
Über die Kindheit Karls des Großen ist wenig bekannt. Man weiß lediglich, dass er mit seinen Eltern und Geschwister viel umherzog und dort zumeist auf Pfalzen residierte, die eher ländlich gelegen waren (Vgl. Fried, 33). Ein bis heute ungeklärter Umstand ist der des Geburtstages von Karl. Sein Chronist Einhard teilt uns mit, Karl sei mit 72 Jahren verstorben. Das Aachener Epigraph, eine nicht erhaltene Quelle, teilt uns ein Todesalter von 70 Jahren mit (Vgl. Hägermann, 31). Die ältere Forschung datierte somit Karls Geburtsjahr auf 742, die neuere mittlerweile auf 748. Ein Grund für die spätere Datierung ist die offizielle Eheschließung von Karls Eltern im Jahr 744, nach der Karl vorehelich geboren wäre, was nur durch eine Friedelehe zu rechtfertigen wäre (Vgl. Hägermann, 31f).
Karl der Große hatte acht Söhne, wovon einer kurz nach der Geburt verstarb. Vier von ihnen waren ehelich geboren: Ludwig, Karlmann (später: Pippin), Pippin und Karl (Vgl. Hartmann, 233). Pippin starb vor seinem Vater und erhielt demnach kein Erbe (Vgl. Weinfurter, 153), sodass Karl der Große testamentarisch nur seine Söhne Ludwig, Karlmann-Pippin und Karl bedachte. Er vererbte diesen drei Söhnen in etwa gleich große und militärisch, wirtschaftlich und politisch etwa gleich gewichtige Teilreiche (Vgl. Hartmann, 238).
Ein zentrales Anliegen der Lerntheke, insbesondere der Pflicht-Stationen, ist es den SuS einen Einblick in das Herrschaftssystem Karls des Großen zu geben und dabei wichtige Eckdaten wie die Kaiserkrönung, das Reisekönigtum als Herrschaftsordnung und das Lehnswesen als wirtschaftlich-soziales System zu vermitteln.
Das Thema steht exemplarisch für die Entwicklung eines Herrschaftssystems in dem deutlich wird, dass diejenigen die wenig Vermögen haben ihr Leben lang „unterrangig“ bleiben. Diese hierarchische Ordnung bleibt lange Zeit bestehen und wird erst durch die Demokratie abgelöst.
Die SuS erhalten die Gelegenheit anhand einer konkreten Person mittelalterliche Vorgehen und Regierungsweisen kennenzulernen und speziell beim Lehnswesen eine Wirtschaftsordnung zu erfahren, aus denen sich anknüpfende Themen wie die Grundherrschaft ergeben. Damit hat das Thema Zukunftsbedeutung bezogen auf nachfolgende curriculare Inhalte.
Die Arbeitsblätter wurden inhaltlich qualitativ reduziert damit den SuS ein leichterer Zugang möglich ist. Dies geschah auch auf sprachlicher Ebene. Auch die Quantität der zu vermittelnden Themen wurde auf drei Pflichtthemen und zwei Zusatz-Themen reduziert, die sich aus Schulbuchinhalten und dem Kernlehrplan ergaben.
Station 1: Die SuS können die Krönung Karls des Großen thematisch einordnen (AFB II, SK 1). Sie können Kernaussagen einem Sachtext entnehmen und in eigenen Worten wiedergeben (AFB I, MK 4) und beurteilen diskursiv die Gründe für die unterschiedliche Darstellungen eines historischen Ereignisses, indem sie die Motive der Augenzeugen (AFB III, UK 1) gegenüberstellen.
Station 2: Die SuS können die Regierungsstrukturen unter Karl dem Großen als Charakteristikum unter der Herrschaft Karls be nennen (SK 2) und die Funktionen von Königsboten, Gau- und Markgrafen beschreiben (AFB I, SK 3). Sie untersuchen anhand vorgegebener Kriterien eine Geschichtskarte, indem sie sich an Informationen aus der Legende orientieren. (AFB II, MK 6).
Station 3: Die SuS können die Handlungsmöglichkeiten von Personen, wie Karl den Großen und Gruppen, wie weltliche und geistliche Herrscher im Mittelalter beschreiben (AFB I, SK 3), indem sie das Lehnswesen mit Hilfe eines Mind-Maps analysieren (MK 7, AFB II).
Zusatz-Station 1: Die SuS können Informationen über eine historische Persönlichkeit zusammenfassen (AFB I) und sich mit einer Aussage, bezüglich des erreichten Wissensstands, auseinandersetzen. (AFB III, UK 5).
Zusatz-Station 2: Die SuS können die drei erbberechtigten Söhne Karls des Großen räumlich und thematisch einordnen (AFB II, SK 1), indem sie aus dem Internet Informationen beschaffen und in einem Steckbrief darstellen (AFB I, MK 10).
Das Einstiegs-Video soll die Neugier der SuS wecken und das kommende Thema spannend machen. Das Ablaufplakat gibt den SuS Transparenz darüber was auf sie zukommt und während des Unterrichts jederzeit Orientierung in welcher Phase sie sich befinden. Aus Gründer der Transparenz läuft auch der Beamer mit einem Timer.
Die Arbeitsblätter sind so gestaltet, dass sie jedem SoS optimal beim Lernen unterstützen. Dies geschieht durch eine klare Farblinie, da jede Station einer bestimmten Farbe zugeordnet ist und durch den Wortspeicher. Ergänzt werden die Arbeitsblätter durch Tipp-Karten, die eine Möglichkeit der Differenzierung nach unten darstellen und ohne Schamgefühl bei den SuS zu erzeugen, genutzt werden können. Der Laufzettel erleichtert den SuS den Überblick darüber, was sie schon geschafft haben und welche Pflichtstationen noch vor ihnen liegen. Die Aufgaben selbst sich nach dem visuellen, auditiven und motorischen Lerntyp abwechslungsreich gestaltet, sodass jede/r SoS sein volles Potential entfalten kann. Eine kommunikative Aufgabe gibt es in Form des Lerntempoduett s und der Zusatz-Station 2. Eine weitere kooperative Lernmöglichkeit kann aufgrund der Corona-Pandemie nicht verantwortet werden. Die Zusatz-Stationen bieten eine Möglichkeit der Differenzierung nach oben und sind für die schnellen, leistungsstarken SuS eine Gelegenheit ihr Wissen über Karl den Großen zu vertiefen und sich gefordert fühlen. Differenzierung geschieht auch innerhalb von Station 3, indem die SuS selbst wählen können, ob sich das AB „basis“ oder „knifflig“ bearbeiten möchten. Ein Wechsel ist jederzeit möglich. Der Sachtext von Station 3 ist als Dialog gewählt, um neben den klassischen Informationstext eine abwechslungsreiche Form der Informationsdarstellung anzubieten.
Um die SuS methodisch zu unterstützen ist die Erklärung der übergeordneten Methode „Lerntheke“ jederzeit sichtbar und zugänglich. Neben dieser Methode liegt die Erklärung „ Mind-Map “ neben der entsprechenden Station, da diese Methode fächerübergreifend genutzt wird und deshalb besonders gefestigt werden sollte.
Die Methode „Lerntheke“ wurde für diese Klasse gewählt, da sie, wie bereits bei der Lerngruppenbeschreibung erwähnt, in sehr unterschiedlichen Lerntempi arbeitet und sich die Methode optimal anbietet jeden dort abzuholen, wo er oder sie steht ohne Stress oder Frustration bei den SuS auszulösen.
Die Reflexionsphase am Ende dient dazu Feedback der SuS zu erhalten. Sie ist durch vorgegebene Satzanfänge, die man nutzen kann, aber nicht muss vorstrukturiert und somit erleichtert. Neben dem SuS-Feedback gibt auch die LAA ganz am Ende ein Feedback über ihre Beobachtungen während des Stationenlernens an die SuS weiter.
Das zentrale Konzept der Stunde ist das ganzheitlich-analytische Lernen. Von dem übergeordneten Thema „Das Leben im Mittelalter – Herrschaft und politische Ordnung“ geht es in dem Stundeblock mit der Methode „Lerntheke“ zu dem erforschen genauerer Inhalte der Herrschaft und politischen Ordnung, sodass sich nach und nach ein Gesamtbild ergibt. Gleichzeitig hat die Unterrichtsstunde auch forschend-entdeckende Züge, da die SuS selbstbestimmt die Reihenfolge der zu bearbeitenden Pflichtaufgaben auswählen können und ihre Neugier damit geweckt wird. Diese Neugier soll durch die Gestaltung der Arbeitsblätter möglichst lange aufrechtgehalten werden. Station 1 verbindet den Aspekt der Personifizierung mit der Handlungsorientierung indem sie zum einen Personen direkt von ihren Erlebnissen berichten lässt und somit einen eindrücklicheren Charakter aufweist (Vgl. Sauer, 87) und zum anderen die Handlungsorientierung durch das Arbeiten mit den Händen bei den Schnipseln. Das Mind-Map zählt ebenfalls zu der handlungsorientierten Unterrichtsmethodik (Vgl. Sauer, 89).
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