Magisterarbeit, 2007
106 Seiten, Note: 1,6
Abbildungsverzeichnis
1.Einleitung
1.1 Ausgangspunkt
1.2 Fragestellung und Gang der Untersuchung
2. Beziehungen zwischen Sozialen Gruppen
2.1 Soziale Gruppe- Definition und Begriff
2.2 Soziale Kategorisierungsprozesse
2.3 Die Theorie der sozialen Identität (SIT)
2.3.1 Soziale Identität
2.3.2 Sozialer Vergleich und sozialer Wettbewerb
2.3.3 Strategien
2.4 Zusammenfassung
3. Ethnizität als Unterscheidungsmerkmal sozialer Gruppen
3.1 Ethnizität - Definition und Begriff
3.2 Ethnische Gruppen
3.2.1 Ethnische Minderheiten
3.2.2 Begriffsprobleme
3.3 Fremdethnisierung als Strategie des sozialen Wettbewerbs
3.4 Zusammenfassung
4. Der soziale Vergleich-Dimensionen und Ergebnisse
4.1 Schulische und Berufliche Bildung
4.1.1 Schulart
4.1.2 Schulabschlüsse
4.1.3 Berufliche Ausbildung
4.1.4 Diskriminierung auf dem Bildungssektor
4.2 Arbeit und Einkommen
4.2.1 Stellung im Beruf
4.2.2 Arbeitslosigkeit
4.2.3 Einkommenssituation und Sozialleistungen
4.2.4 Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt
4.3 Wohnsituation
4.3.1 Wohndichte
4.3.2 Mietbelastung
4.3.3 Wohnumfeld/Räumliche Segregation
4.3.4 Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt
4.4 Zusammenfassung:
5. Der Umgang mit den Ergebnissen- Die Strategien
5.1 Die erste Generation
5.2 Die nachfolgenden Generationen
5.2.1 Individuelle Mobilität
5.2.2 Soziale Kreativität
5.2.3 Direkter Sozialer Wettbewerb
5.3 Folgen, Grenzen und Möglichkeiten der Strategien
5.4 Besondere Strategen: Die türkische Minderheit
5.5 Zusammenfassung
6. Sozialer Wettbewerb und Integration
6.1 Das Integrationsmodell Hartmut Essers
6.1.1 Folgen für die kulturelle Assimilation
6.1.2 Folgen für die strukturelle Assimilation
6.1.3 Folgen für die soziale Assimilation
6.1.4 Folgen für die identifikative Assimilation
6.2 Konsequenzen für integrationspolitische Maßnahmen
6.3 Zusammenfassung
7. Fazit
8. Schlusswort und Ausblick
9. Literatur
Anhang
ANHANG A: Transkription „Alles über Deutsche“,
ANHANG B: Forenbeitrag „Minderwertigkeitsgefühle“
ANHANG C: Forenbeitrag „Türkin mit Stolz“
ANHANG D: Zeitungsartikel: “Inländer gegen Ausländer“
ANHANG E: Zeitungsartikel „Wie Fremde gemacht werden“
ANHANG F: Gedicht „Eure Werte“
Abbildung 1: Ausländische und Deutsche Schüler/innen nach Schulart 2002/2003 in Prozent
Abbildung 2: Ausländische Erwerbstätige nach ihrer Stellung im Beruf 1991, 2001- 2003 in Prozent
Abbildung 3: Arbeitslosenquote von Deutschen und Ausländern 2004-2006 in Prozent
Abbildung 4: Wohneinheiten nach Belegung und Fläche im Jahr 2002
„In Berlin-Neukölln und im Münchner Hasenbergl wächst tausendfach ungebrauchtes Leben heran, das sich mit der Verachtung der Mehrheitsgesellschaft tröstet und Ablehnung mit Ablehnung vergilt.“1
Zunehmend kommt es zu Debatten über Integrationsschwierigkeiten ethnischer Minderheiten. Es ist in den Medien vom „Ende der Multikulti -Lüge“ von „Parallel- gesellschaften“ und von der „Integrationsunwilligkeit“ ethnischer Minderheiten die Rede. Die Diskussion geht teilweise von einer mangelnden Integrationsbereitschaft der Minderheitsgesellschaft aus und kritisiert die Bildung ethnischer Kolonien, den Rückzug in die eigene ethnische Gruppe und den Widerstand gegen kulturelle Mus- ter des Aufnahmelandes. Medial inszenierte Begriffe wie „Rütlischule“ oder „Eh- renmorde“ haben sich in den bundesdeutschen Köpfen festgesetzt. Besonders auffäl- lig und medienwirksam verhalten sich männliche Jugendliche nichtdeutscher Herkunft. In Stadteilen wie Berlin- Neukölln oder Hamburg-Wilhelmsburg stellen sie offen ihre Ablehnung, Verweigerung und Binnenintegration zur Schau. Die au- tomatische Integration und Assimilation von Migranten im Laufe der Generationen scheint nicht stattzufinden. Vor allem die größte Einwanderungsgruppe der Türken wird immer wieder in den Zusammenhang mit Ablehnung, Verweigerung und feh- lender Integrationsbereitschaft gestellt. Die Berliner Stadtviertel Kreuzberg und Neukölln stehen räumlich gesehen beispielhaft für das Entstehen von ethnischen Kolonien oder so genannten „Parallelgesellschaften“ auf bundesdeutschem Gebiet. Nicht nur die Integration hat sich nicht automatisch vollzogen, auch das Ver- schwinden von ethnischen Kategorien und der Relevanz von Ethnizität ist nicht eingetreten. Im Gegenteil werden ethnische Grenzen kreiert, forciert und benutzt. Nicht nur in Deutschland sind diese Prozesse zu beobachten; brennende Autos in den unterschichteten Vororten von Paris weisen daraufhin, dass eine Ethnisierung von Konflikten stattfinden, deren Kern ein Wettstreit um Macht und Ressourcen sowie um die positive Bewertung der Eigengruppe darstellt. Ethnische Minderheiten zeigen Widerstand gegen Benachteiligung und Ausgrenzung durch die Mehrheitsgesell- schaft und geben sich nicht mit den zugewiesenen sozialen Positionen zufrieden. Es soll um Prozesse der Ethnisierung gehen, um die Distinktion zwischen „Wir und den Anderen“, um Aufwertung der Eigengruppe und Abwertung der Fremdgruppe. Die Fremdgruppe besteht in Deutschland aus dem Blickwinkel der ethnischen Min- derheit aus „den Deutschen“. Während die Eigengruppe mit positiven Etiketten versehen wird, werden negative Zuschreibungen an die Fremdgruppe gemacht. Die ethnische Grenzziehung, welche die Grundlage für die Unterscheidung in Eigen- und Fremdgruppe bildet, wird auch in der Polarität der Begriffe Kanaken und Kartoffeln deutlich. Diese Begriffe drücken den Dualismus Inländer (Deutscher)/ Ausländer aus und werden sowohl in der alltäglichen Kommunikation, als auch in der virtuellen Diskussion benutzt. Sucht man über „Google“ nach den Begriffen Kartoffel und Kanake erhält man zahlreiche Ergebnisse und Hinweise darauf, dass eine ethnische Grenze zwischen den Begriffen und Gruppen vorhanden ist, die erhalten und forciert wird. Sowohl in Forendiskussionen als auch in Liedtexten werden die Begriffe be- nutzt und verstanden. Auf der Seite des Anbieters „Youtube“ sind filmische Beiträge zu finden, die Titel tragen wie Kartoffel gegen Albaner, Kanake vs. Kartoffel oder Kanaken mobben Kartoffeln. Bemerkenswert ist, dass nicht nur eine Grenze gezo- gen, sondern die Gruppenzugehörigkeit mit Werten besetzt wird.
Während Prozesse des Rückzuges in die eigene ethnische Gruppe, das Rekurrieren auf Herkunft und Ethnizität wissenschaftlich thematisiert und untersucht werden, lässt sich in der Fachliteratur wenig zu Prozessen der Ablehnung und Abgrenzung von Mitgliedern ethnischer Minderheiten gegenüber der Mehrheitsgesellschaft aus- findig machen. Dennoch ist das Thema in den Medien und in Teilen des öffentlichen Bewusstseins präsent. Vor allem aber spielen ethnische Grenzen in verschiedenen alltäglichen Kontexten vermehrt eine Rolle. Um den Ausgangspunkt meiner Überle- gungen genauer zu beschreiben und zu charakterisieren greife ich aus diesem Grund auf Medienreportagen, Zeitungsartikel, Forendiskussionen und filmische Beiträge aus dem Internet zurück.
Besonders das Video eines jungen Türken aus dem Berliner Stadtteil Kreuzberg hat weite Verbreitung gefunden und zu Diskussionen geführt. In seinem Beitrag „Alles über Deutsche“ macht er deutlich wie er zur Mehrheitsgesellschaft und ihren Mit- gliedern steht. In seinen Äußerungen2 zeigen sich exemplarisch Prozesse der Eigen- gruppenaufwertung und Fremdgruppenabwertung. So werden die Mitglieder der Fremdgruppe, ihre Beziehungen, Wertvorstellungen und Handlungen negativ charak- terisiert:
Deutsche haben keine Freunde. Und wenn die Freunde haben, die sind alle so schwach, sowie ein Schwein eben.
Deutsche Musik, die ist auch schon so Scheiße…Dieses „Ich liebe Dich mein Schatz“- Was weiß ich. Meine Sonne, meine Rose, wir gehen zusammen in den Garten. Was ist das für eine Musik?
Deutsche haben keine Ehre, heiraten eine gefickte Frau, was ist das? Ehre! Die haben bis 17 Jahren keine Freundin und wenn die heiraten, dann eine gefickte Frau. Die hat beim Puff gearbeitet. Die holen sich so`ne Huren beim Strich. Die fahren so mit Golf eins, fahren mit orangener Lackierung mit deutschen Liedern, so ich liebe dich mein Schatz. Fahren damit beim Strich vorbei .
Und dann so deutsche Klamotten, dass regt mich sowieso immer auf. So Baggypans. Diese Hurensöhne. Die gehen so mit Vater und Mutter einkaufen bei Woolworth, C u A. So kaputte Sachen einfach .
Deutsche Leute haben keine richtige Küche. Deutsche Lehrer sind Nazis.
Im Vergleich zur Fremdgruppe wird die Eigengruppe aufgewertet:
So deutsche Leute. Deutsche Leute haben keine Kraft. Ihre Muskeln gehen so runter. Bei Türken ist es anders.
Die Abgrenzung von der Fremdgruppe wird sprachlich über das Wort Kartoffel hergestellt. Der Konsum von Schweinefleisch und die Farbe der Haut dienen ebenso als Kriterium der Abgrenzung:
Kein Wunder, die essen immer deutsche Kartoffeln, mit Schwein so- Von Schwein essen, essen wird langsam …wie soll ich sagen. Rosa Haut, gar nicht schwarz, so. Die sind so behindert. Einfach so deutsch.
Ich bin ein Türke ein wahrer Türke. Ich habe einen türkischen Pass. Ich esse Dö- ner. Auch Falafel manchmal, nur keine Kartoffeln. Kartoffeln stinken. So wie Deutsche Leute. Deutsche Leute, die haben so Schweinekopf. Diese Steckdosen- nase so rosa. Passt alles zu denen. Von Schwein essen die werden Schweineleute.
Die eigene ethnische Gruppe wird aufgewertet und gegenüber der Fremdgruppe „deutsch“ positiv abgegrenzt. Eigenschaften wie Ehre, Stil und Stärke werden als positive Attribute mit der Gruppenzugehörigkeit verknüpft. Das Fehlen der Eigen- schaften wird zu einer negativen Zuschreibung an die Fremdgruppe. Analog zur Aufwertung der Eigengruppe wird also die Fremdgruppe abgewertet und mit negativen Attributen versehen. Diese Prozesse lassen sich durch zahlreiche Bei- träge im Internet, Medienreportagen und Dokumentationen bestätigen. So berichtet ein Mädchen in einem Forum von negativen Eigenschaften, die „den Deutschen“ zugeschrieben werden, bzw. positive Eigenschaften, die „den Deutschen“ fehlen:
Deutsche werden scheiß Kartoffeln usw. genannt. deutsche können alle nichts, die deutschen sind nicht so schick wie die kanaken…deutsche Mädchen sind nur zu fi**** da, deutsche haben keinen stolz, keine ehre, sind alle Nazis, scheiß Kar- toffelland ist am ende ,hat kein Geld mehr und ist so dumm und lässt sich von Ausländern ausnehmen, deutsche sind kalt und überhaupt nicht gastfreundlich, deutsche sind geizig ,haben kein Familiengefühl und wollen immer genau das zu- rück haben was sie ausgeliehen haben…3
Die Solidarität unter Nichtdeutschen wird betont. Die deutsche Mehrheitsbevölke- rung wird zu einer Gruppe, von der man nicht verstanden wird und die sich grundle- gend von der Eigengruppe unterscheidet. So äußert sich zu diesem Thema ein Ju- gendlicher in einem Spiegel TV Beitrag4 über den Berliner Stadtteil Neukölln:
Diese Gemeinschaft unter Ausländern ist einfach ausländisch, da weiß jeder, was der andere meint, was der andere redet und vielleicht hat ein Deutscher ein anderes Temperament als ein Ausländer und versteht manche Sachen falsch oder so. Deswegen bleibt man unter sich“.
Die Kultur der Fremdgruppe dagegen erscheint nicht erstrebenswert und wird negativ charakterisiert:
Jede Kultur hat eine andere Mentalität und die deutsche Kultur ist so… ich weiß nicht…der eine würde den anderen verraten ohne ein bisschen zu zögern…man sieht’s ja.
Besonders in Stadtteilen, in denen die deutsche Herkunft zur Minderheitenposition geworden ist werden die Prozesse der Abwertung, Ablehnung und Auflehnung gegenüber der Fremdgruppe „deutsch“ valent.
Was ich in Kreuzberg allerdings bemerke, ist ein verstärktes Denken und Reden in Differenzbegriffen. Die Rede von den „Ausländern“ ist auch hier auf dem Vormarsch. Und türkischstämmige Jugendliche entwickeln nun ihrerseits Strate- gien der aggressiven Verächtlichmachung der Mehrheitsgesellschaft. Vor allem dort, wo Deutsch zur Minderheitsposition wird. „Scheißdeutscher“ soll dem Mit- schüler offenbar dasselbe Gefühl der Diskriminierung vermitteln, das der „Scheißtürke“ bereits erfahren hat. Es ist aber wohl auch ein Stück trotzige Selbstorientalisierung, mit der dabei gespielt wird, weil dieses Sich-Fremd- Machen auch ein Gefühl von Selbstachtung und Kraft vermittelt.5
Der Kontakt zur Fremdgruppe findet nur sporadisch statt und wird auch nicht ge- wünscht. Es gibt begrenzte Räume, die von Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft kaum noch betreten werden, in denen kein Kontakt mehr zwischen den beiden Grup- pen stattfindet. In dem schon erwähnten Spiegel TV Beitrag äußert sich ein junger Türke zu diesem Thema:
Hier sind nur Ausländer untereinander. Deutsche sind hier unerwünscht…hier sind keine Deutschen. Einmal im Jahr ist hier ein Deutscher und der geht auch gleich wieder.
Zur gewaltsamen Vertreibungsstrategie gegenüber der Fremdgruppe äußert sich ein anderer türkischer Jugendlicher:
Ja alle Deutschen werden hier geschlagen, jeder einzelne, alle in Ecken, da wo die keiner mehr sieht und wenn er da rauskommt, wird er geschlagen.
So ist die Zugehörigkeit zur „Fremdgruppe deutsch“ in bestimmten Netzwerken, Situationen und Umgebungen zu einem negativen Merkmal geworden. Vor allem Teile der jüngeren Generation von Menschen nichtdeutscher Herkunft nutzen ver- stärkt ethnische Kategorien für die Gruppenein- und Abgrenzung. Die von der Mehrheitsgesellschaft erwünschte und geforderte identifikative Integration wird zusammen mit der fordernden Mehrheitsgesellschaft abgelehnt. Im Gegenzug bildet die Eigengruppe den Hauptbezugspunkt für die positive soziale Identität:
Ey, ihr scheiß Kartoffeln. Ich würde ma lieber die fresse halten. was regt ihr euch so auf man: WIR GEHEN NET RAUS VON DEUTSCHLAND!! !egal was ihr macht. TÜRKEN BESETZEN DEUTSCHLAND. wir nehmen euer land weg. hahahahahah. einen Gruß an meine Blutsbürger: ich liebe euch alle, macht diese Kartoffeln fertig6
So schwach. Die haben keine Alphajacke, haben kein Geld, keine Arbeit. Wir haben Mercedes Benz, Ferrari, alles. Wir sind die reichsten. Berlin gehört den Türken, Mann, den Türken.
Die Fragen, die ich mit meiner Arbeit beantworten möchte sind nun: Wie kommt es zu dem beschriebenen Phänomen? Was sind die Ursachen dieser Form der Selbstethnisierung? Warum ist die aktive Ablehnung der Mehrheitsgesellschaft, die negative Etikettierung der „Fremdgruppe Deutsch“ neben den Prozessen der Gruppeneingrenzung eine zunehmend zu beobachtende Strategie der Bewältigung der Minderheitenposition? Auch die Rolle, die die Mehrheitsgesellschaft in diesem Prozess spielt, soll deutlich werden. Letztlich soll es auch darum gehen, inwieweit die Strategie von Erfolg gekrönt ist, welche anderen Möglichkeiten es gibt und welche gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen durch die Strategien entstehen
Um diesen Fragen nachzugehen werden ich zunächst die Grundlage der ethnischen Grenzziehung zwischen „deutsch“ und „nicht deutsch“ erläutern und auf den Begriff der sozialen Gruppe und Prozesse der sozialen Kategorisierung eingehen. Um die Basis für die Erklärung der Eigengruppenaufwertung und Fremdgruppenabwertung zu schaffen, werde ich dann die Theorie der sozialen Identität darstellen. Mögliche Strategien mit Benachteiligung der Eigengruppe umzugehen, sollen in diesem Zu- sammenhang ebenfalls Erwähnung finden. Der zweite Abschnitt behandelt Ethnizität als Unterscheidungsmerkmal sozialer Gruppen. Auch die strategische Nutzung von Ethnizität als Distinktionsmerkmal wird thematisiert. Im nächsten Kapitel werde ich die Ergebnisse vergleichen, die Mitglieder der ethnischen Mehrheit und der Minder- heit auf Dimensionen wie Wohnraum oder Arbeit erzielen. Schließlich soll es darum gehen, welche Strategien seitens der ethnischen Minderheit im Sinne der Theorie der sozialen Identität eingesetzt werden, um mit den Vergleichsergebnissen umzugehen. In diesem Zusammenhang möchte ich mein Hauptaugenmerk auf die Bewältigungs- strategien der jüngeren Generationen legen. Deutlich werden soll, welche Grenzen, Folgen und auch Möglichkeiten jene Strategien beinhalten, um mit der Minderhei- tenposition umzugehen. Abschließend gilt es zu fragen, welche Folgen die ange- wandte Strategie des direkten sozialen Wettbewerbs für die Integration von ethni- schen Minderheiten hat. Um dem nachzugehen, werde ich zunächst das Integrationskonzept Hartmut Essers vorstellen, um dann die Auswirkungen auf die verschiedenen Integrationsdimensionen aufzuzeigen. Auch mögliche Konsequenzen dieser Diskussion für integrationspolitische Maßnahmen werden erläutert.
Der Standpunkt der Minderheit wurde bisher vornehmlich nur aus der Opferperspek- tive betrachtet. Die Mehrheitsgesellschaft bekam die aktive Rolle zugewiesen. Auch die Minderheit wird nun aktiv. Sie benutzt bestehende ethnische Grenzen und nimmt im Bezug auf Ethnisierungsprozesse nun nicht mehr nur die passive Rolle ein. Es soll also darum gehen, auch den Blickwinkel der Minderheit darzustellen und Theorien der Ethnisierung, Eigengruppenaufwertung und Fremdgruppendiskriminierung auf die Minderheitsgesellschaft als handelnde Gruppe zu beziehen. Dies soll geschehen, da die Notwendigkeit besteht „nicht nur die Themen neu zu bestimmen, sondern auch den theoretischen Blickwinkel, statt auf den anderen zu richten, so umzukehren, dass wir von ihm ausgehen“ (Ha 1999: 11).
Menschen sind in sozialen Gruppen organisiert. Das Konzept der sozialen Gruppe ist letztlich die Basis für die Grenzziehung zwischen ethnischen Gruppen. Um die Grundlage für den weiteren Fortgang der Arbeit zu legen, wird es nun zunächst darum gehen, den Begriff der sozialen Gruppe zu erläutern. Weiterhin sollen die Mechanismen der sozialen Kategorisierung aufgezeigt werden. Abschließend wird die Theorie der sozialen Identität vorgestellt, die im Wesentlichen von Henri Tajfel initiiert wurde.
Es soll deutlich werden, auf welche Art und aus welchen Gründen Grenzen zwischen sozialen Gruppen gezogen werden und wie es im Sinne der Theorie der sozialen Identität zur Eigengruppenaufwertung und Fremdgruppenabwertung kommt.
Der Begriff „Gruppe“ ist zunächst ein Ordnungs- und Klassifikationsbegriff, der die Gemeinsamkeit von gleichen oder ähnlichen Elementen betont. Im 18. Jahrhundert findet eine Übertragung des vornehmlich in der Mathematik und in der Bildenden Kunst verwendeten Begriffs auf soziale Beziehungen statt (Schäfers 1994: 19). Heute wird der Begriff der sozialen Gruppe in der sozialwissenschaftlichen For- schung sehr unterschiedlich definiert. Es lassen sich jedoch mindestens zwei Grup- penkonzepte unterscheiden. So wird „Gruppe“ als Austauschsystem einer Kleingrup- pe mit „Face to Face“ Kontakten verstanden oder die Gruppe wird als Kategorie klassifiziert, die durch Selbst- und Fremdkategorisierung entsteht (Skrobanek 2004:61).
In der sozialwissenschaftlichen Tradition werden unter dem Begriff „soziale Gruppe“ vor allem Kleingruppen mit Face to Face Kontakten zusammengefasst. Struktur und Größe der so genannten Kleingruppe ist somit fast identisch mit dem Begriff der sozialen Gruppe überhaupt. Die Kleingruppe weist eine Anzahl von Mitgliedern zwischen etwa drei und 25 Personen auf. Zudem besteht ein gemeinsames Gruppen- ziel. Ein weiteres wichtiges Element der (Klein-) Gruppe ist das „Wir-Gefühl“. Das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit bildet letztlich die Grundlage für die Unterschei- dung in Eigen- und Fremdgruppe. Innerhalb der Gruppe laufen kontinuierlich Kommunikations- und Interaktionsprozesse ab, die auf gemeinsamen Normen und Werten fußen. In Kleingruppen herrscht ein System sozialer Rollen vor, das die Erreichung des Gruppenziels vereinfacht (Schäfers 1994: 21).
Für ein weitergehendes Verständnis der sozialen Gruppe sind weniger der Face to face Kontakt und der Interaktionsprozess entscheidend. Wichtiger ist das subjektive Zugehörigkeitsgefühl, welches auf Selbst- und Fremdkategorisierung beruht. Eine Gruppe ist hier zu verstehen als
“a collection of individuals who perceive themselves to be members of the samsocial category, share some emotional involvement in this common definition of themselves , and achieve some degree of social consensus about the evaluation of their group and of their membership in it” (Tajfel /Turner 1986: 15).
Der Gruppenbegriff ist so erweitert, dass ein wechselseitiger Kontakt zwischen den Mitgliedern einer Gruppe nicht nötig ist, um von einer Gruppe auszugehen. Im Vor- dergrund stehen Prozesse der kognitiven Kategorisierung und ein emotionales Zuge- hörigkeitsgefühl (Skrobanek 2004: 62). Dieses erweiterte Verständnis von einer sozialen Gruppe geht über das verbreitete Verständnis von sozialer Gruppe als Kleingruppe hinaus und hat den Vorteil, dass es auch auf das Verhalten von Perso- nen angewendet werden kann, die außerhalb von Kleingruppen agieren. Dies wären zum Beispiel Gruppen, die Ethnizität als Integrations- und Unterscheidungskriterium benutzen ohne permanent in einem interaktiven Kontakt zu stehen (Skrobanek 2004: 63).
Soziale Kategorisierung ist die Klassifizierung anderer Personen innerhalb eines sozialen Systems. Diese soziale Kategorisierung ist nötig, um die Komplexität zu reduzieren, der Menschen in ihrem Alltag ausgesetzt sind. Die Umwelt wird durch Prozesse der Kategorisierung auf verschiedene Merkmalsdimensionen hin geordnet und durch die Ordnung dieser Merkmalsdimensionen gelangt man zu sich gegenseitig abgrenzenden Kategorien bzw. Gruppen.
Menschen schließen also im sozialen Kontakt durch bestimmte erkennbare Merkma- le auf Eigenschaften von Personen und orientieren ihr Handeln an gebildeten Katego- rien. Die Zuweisung zu verschiedenen Kategorien basiert hier auf der Einordnung der Person in die Eigen- oder Fremdgruppe (Steinbach 2004: 19). Manche Zugehörigkeiten in Eigengruppen sind frei gewählt (z. B. Vereine, Freundeskreis), andere sind und werden automatisch zugewiesen (z. B. Ethnizität). Die positiven Funktionen von Eigengruppen liegen in dem Erlangen von Stabilität und Sicherheit durch die Gruppenzugehörigkeit. Die Eigengruppe zeichnet sich durch das Eingrenzen nach innen und die Abgrenzung von Fremdgruppen aus. Eigenschaften,die der Binnenintegration der Eigengruppe und Abgrenzung gegenüber der Fremdgruppe dienen, können z. B. eine gemeinsame Sprache, soziale Herkunft, ethnische Herkunft oder Religion sein (Markefka 1995:6).
Die Eigengruppe wird gegenüber der Fremdgruppe bevorzugt und positiver bewertet. Das positive Voreingenommensein gegenüber der Eigengruppe, wenn Ethnizität als Distinktionsmerkmal dient, ist der Ethnozentrismus. Diese Haltung bedeutet gleich- zeitig, dass Fremdgruppen im Vergleich negativer und minderwertiger beurteilt werden (Markefka 1995:7). Das Kategorisieren in Eigen- oder Fremdgruppe läuft also nicht wertfrei ab. Ein Charakteristikum des sozialen Kategorisierens liegt in der Rolle von Werten und Werturteilen. So werden nicht nur verschiedene Kategorien gebildet, sondern diese Kategorien bzw. Gruppen werden mit bestimmten Werten verbunden. So kommt es zu wertbesetzten Dimensionen wie z. B gut/böse oder nützlich/schädlich. Diese wertbesetzte Einteilung der Gruppen hat Auswirkungen auf das soziale Urteilen und Verhalten gegenüber Mitgliedern von Gruppen oder Grup- pen insgesamt (Mummendy 1984:15).
Soziale Kategorisierungen können zu sozialen Stereotypen sozialer Gruppen werden, wenn sie von vielen Gruppenmitgliedern geteilt werden. Diese Stereotype haben verschiedene Funktionen für soziale Gruppen. Stereotype dienen zum einen der Interpretation und Erklärung sozialer Ereignisse. Die kausale Funktion von Stereoty- pen wird besonders bei negativen gesellschaftlichen Ereignissen oder Verhältnissen deutlich. Ein Beispiel hierfür wäre die Suche nach Ursachen für Arbeitslosigkeit. Um diesen sozialen Tatbestand zu erklären würde im Sinne der sozialen Kausalität das Verschulden bei der Fremdgruppe gesucht werden („Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg“). Eine weitere Funktion von Stereotypen liegt darin, Verhalten gegenüber der Fremd -und Eigengruppe zu rechtfertigen. So werden Maßnahmen aufgrund von negativer Zuschreibung begründet. Auf diese Weise könnte die Aus- weisung oder Nicht-Einreise von Ausländern mit der negativen Zuschreibung von erhöhter Kriminalität von Ausländern begründet werden. Letztlich liegt die Funktion von Stereotypen in dem Kreieren von Unterschieden, welche die Überlegenheit der Eigengruppe erhalten oder fördern (Mummendey 1984: 18).
Die soziologische und sozialpsychologische Analyse von sozialen Gruppen und Intergruppenprozessen beschäftigt sich bis heute vornehmlich mit dem Entstehen von intergruppalen Konflikten und den Determinanten des Entstehens von Stereotypen und Fremdgruppendiskriminierung.
Vorläufer der Theorie der sozialen Identität war die Theorie des realistischen Gruppenkonfliktes von Muzafer Sherif7. Seiner Theorie zufolge entstehen Konflikte zwischen Gruppen durch den „realen“ Wettstreit um Ressourcen. Aufwertung der Eigengruppe und Diskriminierung der Fremdgruppe resultieren in seiner Theorie aus Interessenskonflikten zwischen Gruppen, die aus dem Kampf um knappe Güter entstehen (Skrobanek 2004: 64).
Ziel der Untersuchungen von Tajfel war es nun herauszufinden welche Bedingungen hinreichend und notwendig sind, um eine Bevorzugung der Eigengruppe und Abwertung der Fremdgruppe hervorzurufen. Seinen Untersuchungen lag das Paradigma der minimalen Gruppensituation zugrunde, dass den Effekt reiner Kategorisierung auf intergruppale Prozesse prüft. Es galt im Sinne des Paradigmas vor allem folgende Einflussfaktoren zu eliminieren:
- face-to-face Interaktionen
- Interessenskonflikte (Personen hatten keine weiteren Informationen über die anderen Personen als deren Gruppenmitgliedschaft)
- Rivalität zwischen den Gruppen (die Situation wurde als profitlos definiert, d.h die Gruppenmitgliedschaften hatten keinen instrumentellen Charakter)
- Verknüpfung zwischen individuellem Verhalten und Eigennutz
Die Einteilung der Versuchspersonen erfolgte per Zufall, bzw. nach der Präferenz der Versuchspersonen für zwei verschiedene Gemälde. Dazu wurden den Versuchsteil- nehmern verschiedene, nicht wieder erkennbare Gemäldeausschnitte von zwei Künstlern vorgelegt, die von den Versuchsteilnehmern beurteilt werden mussten. Im Anschluss daran wurde den Versuchspersonen willkürlich mitgeteilt, dass sie eine Vorliebe für den Maler Kandinsky oder Klee hätten. Die Untersuchungsteilnehmer wurden dann vertraulich über ihre eigene Gruppenmitgliedschaft, die sich aus ihrer Präferenz ergab, in Kenntnis gesetzt. Anschließend sollten Geldbeträge zwischen zwei Versuchspersonen aufgeteilt werden, wobei es sich jeweils um ein Eigengrup- penmitglied und ein Fremdgruppenmitglied handelte. Für die Geld- Verteilungsaktionen wurden den Versuchsteilnehmern speziell entwickelte Hefte mit unterschiedlichen Entscheidungsmatrizen vorgelegt, die sie ausfüllen sollten.
Die Ergebnisse zeigten, dass eine deutliche Eigengruppenbevorzugung stattfand, d. h. Mitgliedern der Eigengruppe wurde mehr Geld zugeteilt, als Mitgliedern der Fremdgruppe.8 „Den Mitgliedern der Eigengruppe wurde somit qua kognitiver Defi- nition einer Gruppenzugehörigkeit mehr Ressourcen zugeteilt, als den Fremdgrup- penmitgliedern“ (Skrobanek 2004:70). In weiteren Untersuchungen hat man in unterschiedlichen Ländern mit Teilnahme verschiedenster Versuchspersonen beider Geschlechter und unterschiedlichen Alters, im Wesentlichen die gleichen Ergebnisse herausgefunden (Brown 2002: 533).
Tajfel kommt nach seinen Untersuchungen letztlich zu dem Schluss, dass Interessen- konflikte, die institutionell geregelt werden, nicht zu Feindseligkeiten zwischen Gruppen führen sondern er stellt in seinen Untersuchungen zur "minimalen Gruppen- situation" fest, dass eine Fremdgruppe auch ohne eine Konkurrenz- bzw. Wettkampf- situation diskriminiert wird. So reicht die Kategorisierung in zwei soziale Gruppen aus, um eine Eigengruppenbevorzugung und eine Diskriminierung gegenüber der Fremdgruppe hervorzurufen. „Soziale Kategorisierung ist (also) nicht nur ein Orga- nisationsprinzip, das benutzt wird, wenn andere Orientierungspunkte fehlen; sie ist fähig bewusst diskriminierendes Verhalten hervorzurufen“ (Tajfel et al. 1971:163). Der realistische Konflikt im Sinne der Theorie von Muzafer Sherif scheint nur indi- rekt zu wirken, indem er die Gruppengrenzen festigt und bedeutsamer macht und damit letztlich auch die Diskriminierung verstärkt (Mummendey 1984:7).
Um Eigengruppenbevorzugung und Fremdgruppenbenachteiligung zu erklären legten Tajfel und Turner (1986) die Theorie der sozialen Identität vor. Der theoretische Kern dieser Theorie ist im Konzept der sozialen Identität und in den Prozessen des sozialen Vergleichs und des sozialen Wettbewerbs zu finden.
Die soziale Identität ist ein „Teil des Selbstkonzeptes eines Individuums, der aus dem Wissen über seine Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe verbunden mit dem Wert und der emotionalen Bedeutung, die dieser Gruppenmitgliedschaft beigemessen werden, erwächst“ (Turner 1978: 63).
Eine soziale Identität erhält man, wenn man sich einer sozialen Kategorie oder Grup- pe zuordnet und diese Zuordnung von emotionaler Bedeutung ist. Menschen streben im Sinne der Theorie danach, dass diese soziale Identität einen positiven Wert erhält, der sich aus der Zugehörigkeit zu Gruppen und der Bewertung dieser Gruppen zu- sammensetzt. Die soziale Zugehörigkeit und die Bewertung dieser Zugehörigkeit entscheiden also darüber, ob die eigene soziale Identität positiv oder negativ ausfällt (Skrobanek 2004: 59).
Die Bewertung der Gruppenmitgliedschaft geschieht unter Bezug auf die Bewer- tung anderer Gruppen auf dem Weg des sozialen Vergleichs. Die gruppenspezifi- schen Eigenschaften oder Charakteristika, wie z. B Hautfarbe oder Geschlecht, erhal- ten ihre Bedeutung und ihren Wert durch diesen Vergleichsprozess, in dem die Gruppengrenzen durch Unterschiede festgelegt werden (Tajfel 1982: 106).Der Ver- gleich ist für die positive soziale Identität umso wichtiger, je bedeutender der Wert der Vergleichsdimension ist, auf der dieser Vergleich stattfindet. So ist z. B für zwei Sportvereine der Vergleich auf der Dimension „sportlicher Erfolg“ wichtiger, als auf einer Dimension, die den Erfolg der Auswahl von Weinen in Gastronomiebetrieben umfasst. Im Gegensatz zu Muzafer Sherif ist der Prozess des Vergleichs für Tajfel kein reiner Kampf um das Erreichen eines realistischen, materiellen Ziels. Für ihn besteht ein „sozialer Wettbewerb“ um eine positive soziale Identität (Mummendey 1984: 21).
Voraussetzung für die Prozesse des Vergleichs ist die Vergleichbarkeit der Gruppen. Je ähnlicher sich Gruppen im Bezug verschiedenen relevanten Vergleichsdimensionen sind, desto eher kommt es zu sozialem Wettbewerb.
Allerdings ist auch ein sozialer Wettbewerb zweier Gruppen möglich, zwischen denen ein großer Statusunterschied besteht. Vorraussetzung hierfür ist, das eine Möglichkeit der Veränderung der Statusunterschiede denkbar erscheint.Allgemein kommt es nach Tajfel in Situationen, in denen ein Vergleich zwischen Gruppen möglich ist, automatisch zu einer Wettkampfsituation um eine positive soziale Distinktheit gegenüber der Fremdgruppe (Mummendey 1984: 22).
Wenn diese positive soziale Dinstinktheit durch negative Vergleichsergebnisse be- droht wird, kommt es zu einer ungesicherten sozialen Identität. Diese ungesicherten Identitäten entstehen immer dann, wenn in Gruppenbeziehungen eine Veränderung des bestehenden Beziehungsgefüges denkbar und möglich erscheint. Es gibt nun verschiedene Strategien, die positive soziale Identität zu sichern oder bessere Ver- gleichsergebnisse zu erzielen.
Zum einen kann die individuelle Mobilität als Strategie genutzt werden negative Vergleichergebnisse zu vermeiden oder abzuschwächen. Im Sinne dieser Strategie versuchen Individuen ihre statusniedrigere Gruppe zu verlassen und in eine statushöhere Gruppe aufzusteigen. Per Definition ist dies umso wahrscheinlicher, je größer die soziale Mobilität ist (Mummendey 1984: 24).
Alle anderen Strategien zielen auf die Veränderung der Gruppenbeziehungen ab und sind somit als Strategien der „sozialen Veränderung“ zu verstehen. Eine Strategie der sozialen Veränderung ist der direkte soziale Wettbewerb mit der Fremdgruppe. Es wird versucht die Stellung der Eigengruppe und somit auch die eigene soziale Identität zu verbessern. Die Mitglieder der Gruppe weisen vermehrt Verhaltensweisen auf, durch die versucht wird die Eigengruppe aufzuwerten und die Fremdgruppe abzuwerten , damit der soziale Vergleich positiv ausfällt. Eine zweite Strategie ist unter dem Begriff „Soziale Kreativität" zusammengefasst und umfasst verschiedene Möglichkeiten. Mitglieder einer status-niedrigeren Gruppe versuchen im Sinne dieser Strategie die Vergleichsdimension zu wechseln oder die Bewertung der Vergleichsdimension zu ändern. Eine dritte Möglichkeit dieser Strategie ist es, nicht die Vergleichsdimension, sondern die Vergleichsgruppe zu wechseln.
Individuen erhalten ihre soziale Identität aus der Kenntnis, dem Wert und der emoti- onalen Bedeutung ihrer Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen. Im Sinne eines weiter- gehenden Verständnisses von „sozialer Gruppe“ ist das subjektive Zugehörigkeitsge- fühl zu bestimmten Gruppen entscheidend, das aus Fremd- und Selbstkategorisierung entsteht.
Es wird eine positive soziale Identität angestrebt, die sich aus der positiven Distinktheit der Eigengruppe gegenüber anderen Gruppen ergibt. Grundlage für den sozialen Vergleich sind Prozesse der sozialen Kategorisierung, durch die eine Einteilung in Eigen- und Fremdgruppe möglich wird.
Fällt der Vergleich negativ aus, gibt es verschiedene Strategien mit der aus den negativen Vergleichsergebnissen entstehenden ungesicherten sozialen Identität umzugehen. Neben der Strategie der individuellen Mobilität bestehen die Strategien der sozialen Veränderung, die auf eine Veränderung der Gruppenbeziehungen abzielen. Hier wird im Sinne der sozialen Kreativität entweder versucht, die Vergleichsdimensionen neu zu bewerten, neue Vergleichsdimensionen zu schaffen oder die Vergleichsgruppe zu wechseln. Die Strategie des direkten sozialen Wettbewerbs versucht durch die vermehrte Aufwertung der Eigengruppe und der Abwertung der Fremdgruppe eine positive soziale Identität zu erlangen.
Ein Merkmal das als Unterscheidungskriterium sozialer Gruppen dienen kann ist die Ethnizität. Die ethnische Zugehörigkeit wird dazu benutzt zwischen Eigen- und Fremdgruppe zu unterscheiden. Zunächst soll es nun darum gehen sich dem Begriff der Ethnizität zu nähern und Definitionsmerkmale aufzuzeigen. Weiterhin werde ich auf den Begriff der ethnischen Gruppe und der ethnischen Minderheit eingehen. Abschließend sollen die Prozesse der Fremdethnisierung genauer betrachtet werden, um deutlich zu machen, wie die Kategorie „Ethnizität“ seitens der ethnischen Mehr- heit strategisch genutzt wird, um sich positiv von der Minderheitengruppe abzuset- zen.
In den Sozialwissenschaften wurde von Seiten von Modernisierungstheorien9, der Theorie der funktionalen Differenzierung10, marxistisch geprägten Ansätzen11, sowie Vertretern der Chicago School12 davon ausgegangen, dass Ethnizität an Bedeutung verlieren würde. Im Zuge der Entwicklung der Industriegesellschaft würden sich ethnische Grenzen verringern oder gänzlich verschwinden. Die Moderne gehe mit einer ethnischen Entdifferenzierung einher (Heckmann 1992: 31).
Entgegen diesen Hypothesen einer Säkularisierung, Rationalisierung und funktiona- len Differenzierung soziologischer Modernisierungs- und Systemtheorien hat die Bedeutung ethnischer, religiöser, nationaler und kultureller Zugehörigkeit zugenom- men. Ethnizität ist wieder eine der zentralen Dimensionen sozialer Ordnung gewor- den (Groenemeyer 2003:11). „Von einer Auflösung ethnisch systematisierter Schich- tung kann nicht nur keine Rede sein- man muß eher von ihrer Verstärkung und ihrer Verfestigung (…) ausgehen. Mit anderen Worten: die vorzufindende Wirklichkeit widerspricht der traditionellen Theorie moderner Gesellschaften in eklatanter Weise“ (Esser 1988:236).
Heute ist Ethnizität als einer der sozialwissenschaftlichen Grundbegriffe der Analyse innergesellschaftlicher Konflikte zu betrachten und hat weitgehend die älteren Begriffe von „Rasse“ und „Nation“ abgelöst. Gemeinsam ist den Begriffen ihre Funktion Unterschiede des Handelns und der Existenz zu erklären.
Während sich der Terminus der „Rasse“ vornehmlich auf biologische Unterscheide bezieht und das Konzept der Nation vor allem die Zugehörigkeit zu einem politischen System thematisiert, zielt Ethnizität vordergründig auf kulturelle Unterschiede und Differenzen (Groenemeyer 2003: 14).
Eine eindeutige Definition von Ethnizität ist schwierig zu leisten. Das Konzept wird mit unterschiedlichen Phänomenen und Bedeutungen verknüpft.
Es lässt sich eine Dreiteilung vornehmen, unter der die wichtigsten Ansätze zusammengefasst werden können. So wird Ethnizität zum einen im Sinne des „Rassenbegriffs“ verstanden. Weiterhin kann Ethnizität eine soziale Identitätskategorie sein. Letztlich kann Ethnizität als Grundlage der Fremdkategorisierung verstanden werden. In diesem Sinne wird sie auch strategisch genutzt.
Die zentralen Merkmale von Rasse - Homogenitität, Vererbung, Statik und Abgrenz- barkeit- finden sich in den Ethnizitätskonzepten wieder, die sich an dem biologi- schen Konzept der „Rasse“ orientieren. Hier wird eine Kausalität hergestellt zwi- schen Unterschieden in der Kultur und Lebensweise und biologischer Veranlagung. Vor allem in den USA werden„Rasse“ und Ethnizität“ analog verwendet (Groene- meyer 2003: 18).
Weiterhin ist Ethnizität auch eine soziale Identitätskategorie. Das subjektive Zuge- hörigkeitsgefühl zu dieser Kategorie oder Gruppe entsteht durch Zuschreibungs- und Definitionsprozesse. Der subjektive Glaube an eine gemeinsame Abstammung, Tradition und Kultur macht Ethnizität zu einer Kategorie der sozialen Identifikation. Da es um einen subjektiv geteilten Gemeinsamkeitsglauben handelt ist es irrelevant, ob die für die eigene Ethnizität ausschlaggebenden Merkmale real existieren oder fiktiv sind (Weber 1972:237).In diesem Zusammenhang kann Ethnizität eine Res- source sein, die von einer sozialen Gruppe für bestimmte Zwecke genutzt wird. So ermöglicht die Kategorie Ethnizität die Bildung ethnischer Kollektive. Dies eröffnet ethnischen Gruppen neue Möglichkeiten der Allianzenbildung. Menschen, die sich einer bestimmten ethnischen Gruppe zugehörig fühlen, können sich zusammen- schließen, um gemeinsame Ziele zu verfolgen, wobei dieser Zusammenschluss rela- tiv unabhängig davon ist, wie sehr sie privat in der jeweiligen Sprache, Religion und Kultur der ethnischen Gruppe verankert sind (Heinemann 2001: 113). Der Rückgriff auf die Ethnizität kann die Funktion der Bewältigung von Unsicherheit erfüllen und zu einem „Identitätsanker“ werden (Groenemeyer 2003: 30).
Auch in Form der Fremdzuschreibung wird Ethnizität als strategisches Mittel ge- nutzt. In diesem Sinne wird Ethnizität vordergründig als soziale Konstruktion begrif- fen, die von Interessen geleitet wird. Um sich einen Vorteil zu verschaffen „wird dann Ethnizität zu einer Kategorie im Kampf um materielle Ressourcen und staatsbürgerliche Rechte“ (Steinbach 2004: 57). In diesem Sinne ist Ethnizität auch ein Strukturierungsmerkmal sozialer Ungleichheit.13
Trotz der unterschiedlichen Ansätze eines Ethnizitätskonzeptes lassen sich einige Hauptelemente von Ethnizität zusammenfassen:
Das Vorhandensein oder die Vorstellung von soziokulturellen Gemeinsamkeiten, Gemeinsamkeiten der historischen und aktuellen Erfahrungen, der Bezug auf eine gemeinsame Herkunft und letztlich eine kollektive Identität, die auf Selbst- und Fremdzuweisung beruht. Dieses Zugehörigkeitsgefühl schließt auch die Vorstellung von ethnischen Grenzen mit ein (Heckmann 1992: 37).
Wesentliche Merkmale des Verständnisses von Ethnizität in den Sozialwissenschaf- ten sind in der Diskussion über das Konzept der ethnischen Gruppe enthalten. So haben ethnische Gruppen eine Vorstellung von einer gemeinsamen Herkunft, sowie ein Zusammengehörigkeitsbewusstsein und sind durch Gemeinsamkeiten von Ge- schichte und Kultur gekennzeichnet. Ein kollektives Bewusstsein entsteht aus der Gruppe selbst und durch Zuschreibungen von außen, genauer seitens anderer Grup- pen (Heckmann 1992: 55).
Die klassische Definition einer ethnischen Gruppe formulierte Max Weber:
Wir wollen solche Menschengruppen, welche auf Grund von Ähnlichkeiten des äußeren Habitus oder Sitten oder beider Erinnerung an Kolonisationen und Wan- derung einen subjektiven Glauben an eine Abstammungsgemeinschaft hegen, derart, dass dieser für die Propagierung von Vergemeinschaftung wichtig wird, dann, wenn sie nicht Sippen darstellen, ethnische Gruppen nennen, ganz einerlei, ob eine Blutsverwandtschaft objektiv vorliegt oder nicht (Weber 1972:237).
Ethnische Gruppen existieren also nicht von sich aus, sondern sie entstehen durch bestimmte Definitions- und Zuschreibungsprozesse. Die Grundlage für die Kreation von Differenz und die Selbst- und Fremdzuordnung zu ethnischen Gruppen ist die Ethnizität. Analog zur Sozialen Gruppe geht es bei der ethnischen Gruppe um eine Selbst- und Fremdkategorisierung, sowie ein emotionales Zugehörigkeitsgefühl.
Ethnische Minderheiten sind nun ethnische Gruppen mit spezifischen Merkmalen. Der Begriff der ethnischen Minderheit umfasst zum einen die ethnische Andersartig- keit und zahlenmäßige Unterlegenheit gegenüber der ethnischen Gruppe der Mehrheits-Gesellschaft. Weiterhin meint der Minderheitenbegriff eine mit der ethni- schen Zugehörigkeit verbundene Benachteiligung, Diskriminierung und Stigmatisie- rung. Ethnische Minderheiten sind also „innerhalb eines Systems ethnischer Schich- tung benachteiligte, unterdrückte, diskriminierte und stigmatisierte ethnische Gruppen“ (Heckmann 1992:56). Die Andersartigkeit der Minderheit führt zu dieser Diskriminierung und Ausgrenzung durch die Mehrheitsgesellschaft. In diesem Sinne lässt sich der Begriff ethnische Minderheit wie folgt definieren:
We may define a minority as a group who, because of their physical or cultural characteristics, are singled out from the others in the society in which they live for differential and unequal treatment and who therefore regard themselves as objects of a collective discrimination. The existence of a minority in a society implies the existence of a corresponding dominant group enjoying higher social status and greater privileges (Wirth 1970:34).
Entstanden ist der Begriff der ethnischen Minderheit mit der Herausbildung von europäischen Nationalstaaten im 19. Jahrhundert. Im Zuge des Übergangs von Terri- torial- zu Nationalstaaten wurde eine mit der staatlichen Organisation übereinstim- mende ethnische Homogenität angestrebt. Angehörige von Gruppen mit in diesem Sinne „abweichender Ethnizität“ wurden zu ethnischen Minderheiten degradiert (Heckmann 1978:764).
In Nationalstaaten sind ethnische Minderheiten nach wie vor „immer von geringer Menge und geringer Macht“ (Steinbach 2004: 25).Die Macht wiederum liegt auf der Seite der ethnischen Mehrheit, die eine definitorische Überlegenheit besitzt. So kann die Mehrheit über Zuschreibungen, die sich auf Vorurteilen begründen, ihre Position stärken und ethnische Merkmale als Grundlage für Ausgrenzung und Benachteili- gung nutzen (Steinbach 2004:58). Zudem werden wichtige soziale, rechtliche und politische Positionen vornehmlich von Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft be- setzt. So setzt die Mehrheit ihre Macht „nicht nur über die Gesetzte selbst, sondern mindestens ebenso über ihre Normalitätsdefinitionen durch“ (Rommelspacher 2002:75).
Das historisch begründete Nationalverständnis in Deutschland, eine ethnisch homo- gene Volksgemeinschaft zu sein, hat das Verhältnis der deutschen Mehrheitsgesell- schaft zu eingewanderten, ethnischen Minderheiten maßgeblich geprägt. So hat sich in Deutschland dass deutsche Nationalbewusstsein nicht wie in anderen Ländern auf Grundlage „eines universellen- egalitären Zivilcodex“ entwickelt, sondern begründet sich über die „Vorstellung einer sich über Blutbande und historisch-kultureller Ge- meinsamkeiten konstituierenden Schicksalsgemeinschaft“14 (Naumann2004:167). Die Vorstellung der deutschen Staatsbürgerschaft als eine vererbbare Zugehörigkeit führte dazu, dass in Deutschland lebende und geborene Angehörige ethnischer Min- derheiten keinen Rechtsanspruch auf Einbürgerung erwerben konnten. Erst mit der Reformierung des deutschen Staatbürgerschaftsrechts Ende der 1990 Jahre wurde die Vorstellung einer ethnisch homogenen Abstammungsgemeinschaft durch das Terri- torialprinzip ersetzt. Somit erhalten seit dem in Deutschland geborene Kinder „nicht Deutscher Eltern“ automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft. Trotz der rechtlichen Änderungen prägen nationale Homogenitätsvorstellungen bis heute das Verhältnis zwischen ethnischer Mehrheit und ethnischer Minderheit (Neumann 2004:168).
Die Bezeichnung des multiethnischen Segments der deutschen Sozialstruktur weißt einige Begriffsprobleme und Widersprüchlichkeiten auf. Bis in die 1970er Jahre wurde vornehmlich der Begriff „Gastarbeiter“ verwendet. Diese Bezeichnung er- fasst auch sprachlich die Erwartung, dass die angeworbenen Arbeitskräfte sich nur für eine bestimmte Zeit und für einen speziellen Zweck in Deutschland aufhalten würden.
Im Gegensatz zur Umgangssprache benutzte die Amtssprache die Begriffe „ausländische Arbeitnehmer“ oder „Ausländer“. Als deutlich wurde, dass die ausländischen Arbeitskräfte aus den Anwerbeländern sich langfristig in Deutschland aufhalten würden, wurde der Ausdruck „Gastarbeiter“ auch umgangssprachlich durch den Begriff „Ausländer“ ersetzt (Geissler 2006: 231).
Der Begriff weist im Bezug auf die Analyse von Integrationsprozessen Nachteile auf. So erfasst er Angehörige nicht-deutscher ethnischer Gruppen mit deutscher Staats- bürgerschaft grundsätzlich als Deutsche, auch wenn Integrationsprobleme oder Diskriminierungen vorliegen können.
Dieser Begriff erfasst nur noch einen immer kleiner werdenden Ausschnitt aus dem multiethnischen Segment; Der Ausländerbegriff ist ein Auslaufmodell, dem die soziale Wirklichkeit davonläuft. Zudem haften dem Ausländerbegriff zum Teil ethnozentrische, integrationshemmende Nebenbedeutungen an: Er akzentuiert das Fremde und einen minderen Rechtsstatus, er betont stark das „Nichtdazugehören“, das „Ausgrenzende“ (Geissler 2006: 233).
Auch die neutraleren Begriffe des Zuwanderers oder Migranten weisen ein begriffli- ches Problem auf. So werden auch die Nachfolgegenerationen mit dem Begriff des Wanderers in Verbindung gebracht, obwohl sie in Deutschland geboren sind. In sozialwissenschaftlichen Kontexten wird deshalb vornehmlich auf den Begriff der ethnischen Minderheit zurückgegriffen.15 Durch ihn wird verdeutlicht, dass es sich um Bevölkerungsgruppen handelt, die zahlenmäßig unterlegen sind und sich in ihrer ethnischen Herkunft von der Mehrheitsbevölkerung unterscheiden. Gemeinsam ist den ethnischen Minderheiten, dass Sie sich selbst zu einer Gruppe mit nicht- deutscher Abstammung zählen und auch von der Mehrheitsgesellschaft so eingeord- net werden (Heckmann 1992: 30).
Gemäß der Theorie der sozialen Identität liegt das Grundmuster sozialen Verhaltens zwischen Gruppen im sozialen Wettbewerb um positive soziale Identität. Um diese zu erlangen muss eine positive Distinktheit erreicht werden. Die Eigengruppe soll auf wichtigen und relevanten Vergleichsdimensionen besser abschneiden. Um dies zu erreichen wird von der statushöheren Gruppe die ethnische Grenzziehung strate- gisch genutzt, um die Distinktheit der Eigengruppe zu betonen und die Fremdgruppe durch negative Zuschreibungen abzuwerten. Die Durchsetzung von Interessen und Zuschreibungen ist nun auch eine Frage der Machtmittel. Die ethnische Mehrheitsge-
[...]
1 Zekri, Sonja (2005):“Ausländer gegen Inländer. Bloß nicht werden wie die Deutschen“, in: Sueddeutsche Zeitung (siehe Anhang D).
2 Der gesamte filmische Beitrag (unter: http://www.youtube.com/watch?v=x7Q6ZZEft7E ) wurde von mir transkribiert und ist im Anhang A zu finden.
3 „Vanila“10.01.2005, http://www.hilfe-fuer-maedchen.de/forum.php?action=showthread&id=196 . (Der gesamte Beitrag im Anhang B)
4 RTL-Spiegel TV-Magazin am 22.01.2006
5 Kaschuba, Wolfgang (2007): „Wie Fremde gemacht werden“. In Tagesspiegel (siehe Anhang E)
6 „Türkin mit Stolz“ 02.05.2006, http://alphawolf.blogg.de/eintrag.php?id=110 (siehe Anhang C)
7 Vgl. Sherif, Muzafer (1966)
8 Zur näheren Beschreibung des Versuchs vgl. Tajfel (1971)
9 Vgl. Karl. W. Deutsch ( 1972)
10 Vgl. Talcott Parsons (1975)
11 Vgl. William R. Beer (1980)
12 Vgl. Amos H. Hawley (1943)
13 Siehe hierzu genauer Punkt 4.4 und Kapitel 5
14 Vgl. hierzu auch Brubaker (1992)
15 Aus den genannten Gründen werde ich vornehmlich auf den Begriff der ethnischen Minderheit zurückgreifen oder die Formulierung „nicht deutscher Herkunft“ verwenden. Bei der Erwähnung aktueller Zahlen in Kapitel 5 werde ich trotz der genannten Unzulänglichkeiten den Ausdruck Aus- länder benutzen, da sich die Zahlen und Ergebnisse des Ausländerberichts auf Menschen ohne deut- sche Staatsbürgerschaft beziehen und im Ausländerbericht selbst eben dieser Begriff verwendet wird.
Der GRIN Verlag hat sich seit 1998 auf die Veröffentlichung akademischer eBooks und Bücher spezialisiert. Der GRIN Verlag steht damit als erstes Unternehmen für User Generated Quality Content. Die Verlagsseiten GRIN.com, Hausarbeiten.de und Diplomarbeiten24 bieten für Hochschullehrer, Absolventen und Studenten die ideale Plattform, wissenschaftliche Texte wie Hausarbeiten, Referate, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten, Diplomarbeiten, Dissertationen und wissenschaftliche Aufsätze einem breiten Publikum zu präsentieren.
Kostenfreie Veröffentlichung: Hausarbeit, Bachelorarbeit, Diplomarbeit, Dissertation, Masterarbeit, Interpretation oder Referat jetzt veröffentlichen!
Kommentare