Magisterarbeit, 2009
94 Seiten, Note: 1,0
Die vorliegende Arbeit untersucht die unauflösliche Verbindung zwischen Tod und Weiblichkeit in der Literatur des 19. Jahrhunderts, mit besonderem Fokus auf die ästhetische Perspektive. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Darstellung des weiblichen Todes, insbesondere der Funktion eines schönen toten Körpers, in der fiktiven und somit auch in der realen kulturellen Gemeinschaft. Sie fragt, wie und warum eine große künstlerische Textproduktion so erfolgreich aus der Motivik des weiblichen Sterbens und dessen Andenken als Bild schöpfen kann.
Das erste Kapitel befasst sich mit dem komplexen Motiv des Leichnams, indem es die beiden zentralen Aspekte der Funktion des toten Körpers analysiert: seine Rolle als untersuchtes Element des medizinischen Wissenstriebs und als Objekt fetischisierter Schaulust. Es untersucht den Einfluss des leblosen Körpers auf den Lebenden und umgekehrt. Die Studien von Philippe Ariès und Michel Foucault über die wachsende Bedeutung der Todeseinstellung und die Leichnamspositionierung in der Weltanschauung des 19. Jahrhunderts werden herangezogen, um die Entwicklung der Leiche vom Objekt wissenschaftlichen Interesses zum ästhetischen Objekt zu beleuchten.
Das zweite Kapitel analysiert Gustave Flauberts „Madame Bovary“, indem es die doppelte Präsenz des Todes im Roman untersucht. Der imaginäre Tod als Wunsch und der reale Tod als tragische Tatsache werden in Bezug auf Emmas Lebensweg und die Darstellung des weiblichen Körpers beleuchtet.
Das dritte Kapitel analysiert Heinrich Heines „Florentinische Nächte“ und untersucht die sprachliche Auffassung des Todes in den „Florentinischen Nächten“. Der Tod und der Leichnam in der Binnenerzählung und in der Rahmenhandlung werden in Bezug auf die erotische Vorstellung des Todes und die Bedeutung der weiblichen Leiche als Zeichen untersucht.
Weiblicher Tod, Leichnam, Ästhetisierung, Fetischisierung, Repräsentation, Zeichen, Literatur des 19. Jahrhunderts, Madame Bovary, Florentinische Nächte, Gustave Flaubert, Heinrich Heine, Maurice Blanchot, Philippe Ariès, Michel Foucault.
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