Bachelorarbeit, 2017
71 Seiten, Note: 1,3
Ziel dieser Arbeit ist es, eine mögliche Beziehung oder Wechselwirkung zwischen dem Liquiditäts- und Kreditrisiko in Kreditinstituten zu beleuchten. Dafür wird zunächst das Liquiditätsmodell für Banken von Diamond und Dybvig vorgestellt, was die hauptsächliche Eigenleistung darstellt. Das grundsätzliche Vorgehen versucht zwischen der theoretischen Fundierung mit dem Modell und dessen Erweiterungen zur überprüfbaren Realität eine Brücke zu schlagen.
In der Arbeit werden im zweiten Kapitel zunächst Grundbegriffe, die zum weiteren Verständnis dienlich sind, erläutert. Darauffolgend schafft das dritte Kapitel die theoretische Fundierung mittels des Modells von Diamond und Dybvig aus der Banktheorie, in der sich die Liquidität wiederfindet. Zusätzlich werden Modellerweiterungen vorgestellt, die für die Forschungsfrage dieser Arbeit wichtig sind. Anschließend werden im vierten Kapitel mehrere empirische Untersuchungen zu diesem Thema vorgestellt, um die Forschungsfrage beantworten zu können. Abschließend fasst das fünfte Kapitel die Arbeit zusammen und präsentiert die Ergebnisse.
Die Finanzkrise von 2007 wird mit der Immobilienblase in den USA und den Kreditverbriefungen des Subprime Sektors in Verbindung gebracht. Allerdings war aber auch die nicht adäquate Beachtung des Liquiditätsrisikos ein Grund für diese Krise. Vor allem wird die Finanzkrise an vielen Stellen mitunter auch als Liquiditätskrise bezeichnet. Berichte der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) und des Office of the Comptroller of the Currency (OCC) in den USA gaben als einen der Gründe für die Ausfälle der Banken während der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise sowohl das Liquiditätsrisiko als auch das Kreditrisiko im Zusammenspiel an.
Auch Deutschland wurde spürbar von der Krise getroffen, sodass die Bundesregierung im Jahre 2008 vor breitem Publikum verkündete, dass sie für die Sichteinlagen deutscher Sparer garantiert, um mögliche Bank Runs zu verhindern. Der Vertrauensverlust in das Bankensystem hat, von sowohl privaten Anlegern als auch Finanzinstituten im Interbankenhandel, den Zahlungsverkehr beeinträchtigt, der durch Illiquidität den Bankrott des Geldinstituts bedeutet. Die regulatorischen Veränderungen durch Basel III mit der Einführung der Kennzahlen des Liquidity Coverage Ratio (LCR) und des Net Stable Funding Ratio (NSF) legen nahe, dass das Liquiditätsrisiko stetig mehr Berücksichtigung in der Praxis findet.
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